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Der Blick auf die Explosion auf der russischen Militärbasis vom Strand von Saky auf der Krim

© Uncredited/Anonymous/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Update

Explosionen auf annektierter Krim: Ukrainische Spezialkräfte führten offenbar Angriff durch

Große Explosionen auf einer russischen Militärbasis auf der Krim: Es handelt sich vermutlich um einen Angriff der Ukraine.

Am Dienstag haben Explosionen die Westküste der von Russland annektierten Krim erschüttert. Wie die „Washington Post“ unter Berufung auf eine anonyme ukrainische Quelle berichtet, soll es sich dabei um einen Angriff von ukrainischen Spezialkräften gehandelt haben. Genauere Angaben über den Hergang machte der ukrainische Offizielle demnach nicht.

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Zuvor gab es bereits Spekulationen über einen ukrainischen Raketenangriff oder einen Sabotageakt. Die russische Seite sprach kurz nach den Detonationen von einem Unfall.

Videos zeigen mehrere Explosionen auf dem russischen Militärflugplatz Saki, etwa 60 Kilometer nördlich von Sewastopol. Touristen verließen das Gebiet nahe des Badeortes Jewpatorija fluchtartig. Offiziellen Angaben aus Moskau zufolge ist ein Verstoß gegen die Brandschutzregeln für den Vorfall verantwortlich. Demnach starb mindestens eine Person. 13 Menschen – darunter zwei Kinder – seien verletzt worden. Erst hatte es geheißen, dass es keine Opfer gebe.

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Ukrainische Spezialeinheiten seien bekannt dafür, besetzte Gebiete zu infiltrieren und gemeinsam mit Sympathisanten Angriffe auszuführen, heißt es in der „Washington Post“. Weiter berichtet das US-Medium mit Verweis auf einen Beamten aus dem Umfeld der Regierung, dass bei dem Angriff keine US-Waffen zum Einsatz gekommen sein sollen.

Der Militärexperte Gustav Gressel spekulierte am Dienstagabend auf Twitter, dass die Ukraine selbstentwickelte Raketen des Typs Grom eingesetzt haben könnte. „Die allerdings auf von den USA gelieferte Anti-Radar-Raketen angewiesen war, um ein Loch in die russische Luftverteidigung zu schlagen.“

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Die Himars-Raketenwerfer, die das ukrainische Militär von den USA bekommen hat – und die von Deutschland gelieferten Mars-II-Raketenwerfer – erreichen mit der vorhandenen Munition nur Ziele bis zu 80 Kilometern. Einige Twitter-Nutzer spekulierten deshalb, dass die Ukraine Raketen mit noch höherer Reichweite erhalten haben könnte. Dem widerspricht Gressel, soweit seien die Waffenlieferungen noch nicht fortgeschritten.

Detonation zerstört russische Militärflugzeuge

Die ukrainische Luftwaffe spricht von mindestens zehn zerstörten Militärflugzeugen. „Nach der Explosion, die wir gesehen haben, ist klar, dass das Kontingent der Luftwaffe getroffen wurde“, sagte der Sprecher des ukrainischen Luftwaffenstabs, Juri Ihnat, am Mittwoch im Fernsehen.

Ihnat zufolge sollen dort Kampfflugzeuge der Typen Suchoi Su-30M und Su-24 sowie Transportflugzeuge vom Typ Iljuschin Il-76 stationiert sein. Der Standort sei auch für Luftangriffe auf die Südukraine genutzt worden.

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Am Dienstagmorgen befanden sich rund 40 Kampfflugzeuge auf dem Gelände etwa 200 Kilometer hinter der Frontline in der Region Cherson, wie auf Satellitenaufnahmen zu erkennen ist, außerdem einige Hubschrauber. Zuvor hatte die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtet, dass keine militärische Ausrüstung beschädigt worden sei.

Die ukrainische Regierung hat bisher keine Verantwortung für die Explosionen übernommen. Viele Beobachter gehen hingegen von einem ukrainischen Angriff aus. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak schrieb auf Twitter: „Das ist nur der Anfang.“

Selenskyj verspricht Rückeroberung der Krim

Den Militärexperten des amerikanischen Institute for the Study of the War zufolge will die russische Führung einen ukrainischen Angriff aus Imagegründen nicht eingestehen. Dann würde Moskau einräumen müssen, dass seine Luftabwehr versagt habe, teilte das Institut in seiner Analyse mit.

Der erneute mutmaßliche Angriff habe sich am sechsten Jahrestag eines ukrainischen Spezialeinsatzes auf der Krim ereignet, der allerdings nicht den erwünschen Ausgang nahm, berichtet „Politico“-Reporter Christopher Miller auf Twitter.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj versprach derweil seinen Landsleuten erneut eine Befreiung der Halbinsel im Verlaufe es Kriegs. „Die Krim ist ukrainisch, und wir werden sie niemals aufgeben“, sagte er am Dienstagabend.

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Mit der Annexion 2014 habe Russland die Krim in einen der gefährlichsten Orte verwandelt. „Die Schwarzmeerregion kann nicht sicher sein, solange die Krim besetzt ist“, sagte Selenskyj. „Dieser russische Krieg gegen die Ukraine, gegen das ganze freie Europa, hat mit der Krim begonnen und muss mit der Krim enden, mit ihrer Befreiung.“

Schon am Dienstagmorgen soll im südlichen Cherson nahe der Krim ein russisches Munitionsdepot – mehr als 150 Kilometer hinter der Frontlinie – explodiert sein.

Russland hatte die Krim im Jahr 2014 annektiert. Im Zuge des Ende Februar begonnenen Angriffskriegs forderte Moskau wiederholt die Anerkennung der Krim als russisches Staatsgebiet – was Kiew klar ablehnt. Auch international wird die Halbinsel mit ihren über zwei Millionen Einwohnern weiterhin als ukrainisches Territorium angesehen. (Tsp mit Reuters/dpa/AFP)

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