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Extremismus: Rechte Szene nutzt Verbot für Legendenbildung

Ein Jahr nach dem Verbot der Neonazi-Organisation "Sturm 34" ist die rechte Szene in Mittweida offenbar wieder erstarkt. Nichtsdestotrotz kürzt Sachsen Fördergelder. Opferberatungen mussten vielerorts ihre Arbeit einstellen.

Die Rechten sähen sich durch das Verbot als Märtyrer und träten zunehmend selbstbewusst auf, sagte Ingo Stange vom Netzwerk für demokratische Kultur in Wurzen. Das im April 2007 verhängte Verbot diene innerhalb der Szene auch der Legendenbildung.

Inhaltlich geändert habe sich überhaupt nichts: Die ehemaligen Mitglieder von "Sturm 34" seien immer noch bestens vernetzt, ihre Ziele wie etwa die Schaffung einer so genannten national befreiten Zone seien auch noch dieselben, sagte Stange. Zudem knüpft die Szene Kontakte in angrenzende Regionen. Kurz nach dem Verbot im Sommer 2007 agierten die Rechten in Mittweida zwar vorsichtiger, davon ist aber mittlerweile nichts mehr zu merken.

Sachsen kürzt Fördergelder für Opferberatung

Stange kritisiert auch die gekürzten Fördergelder des Freistaats für Opferberatungsstellen in Sachsen. Am 1. März musste die Organisation Amal, die sich hauptsächlich in ländlichen Regionen engagierte, wegen gestrichener Fördergelder ihre Arbeit einstellen. Zwar habe die zweite in Sachsen aktive Beratungsstelle, die RAA, seitdem mehr Geld zur Verfügung, "in der Summe wurden aber rund 80.000 Euro gestrichen", sagte Stange.

Am Donnerstag beginnt vor dem Landgericht Dresden der Prozess gegen fünf mutmaßliche Mitglieder der Organisation "Sturm 34". (ae/ddp)

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