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Politik: Extremisten oft aus zerrütteten Familien

Berlin - Rechte, linke und muslimische Extremisten sind sich offenbar ähnlicher, als die ideologischen Unterschiede vermuten lassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die das Bundeskriminalamt (BKA) gemeinsam mit dem Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung an der Universität Duisburg erstellt hat.

Berlin - Rechte, linke und muslimische Extremisten sind sich offenbar ähnlicher, als die ideologischen Unterschiede vermuten lassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die das Bundeskriminalamt (BKA) gemeinsam mit dem Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung an der Universität Duisburg erstellt hat. Für die am Mittwoch auf der Homepage des BKA veröffentlichte Arbeit hatten Experten insgesamt 39 inhaftierte, ausschließlich männliche Rechtsextremisten, Linksextremisten und Islamisten interviewt. Auffälligstes Ergebnis seien „prekäre Lebenslagen“ in den Familien, heißt es in der Studie „Die Sicht der Anderen“. Mangels Geborgenheit und Orientierung im Elternhaus „war die engere Clique für die Befragten das einzig verfügbare soziale Stützsystem“. Die über die Cliquen vermittelte neue soziale Identität, zum Beispiel als Skinhead oder Dschihadist, sei schnell in den Vordergrund gerückt und habe die Radikalisierung in und mit der Gruppe begünstigt, heißt es. Die Autoren verweisen zudem auf konfliktträchtige Verhältnisse in der Hauptschule. Das knapp 250 Seiten umfassende Papier ist der Schlussbericht des vom BKA und dem Universitätsinstitut entwickelten Forschungsprojekts „Extremismen in biografischer Perspektive“.fan

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