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Politik: Fahd-Akademie: Elternvertreter fordert Vergeltung Bonner Schule bleibt geöffnet

Auflagen nach Islamismusverdacht

Von Hans Monath

Berlin . Die unter dem Verdacht radikal- islamistischer Tendenzen stehende König- Fahd-Akademie in Bonn wird doch nicht geschlossen. Das teilte Kölns Regierungspräsident Jürgen Roters am Dienstag mit. Mit der saudischen Seite sei eine Vereinbarung über einen „Neuanfang“ getroffen worden. Die Schule müsse sich danach ausschließlich auf ihren schulischen Auftrag beschränken. Im Oktober war bekannt geworden, dass Sicherheitsbehörden einen verstärkten Zuzug von Islamisten in die Region beobachten. Aufgrund von Presseberichten, wonach die Akademie als Treffpunkt dieser Kräfte diene, hatte die Bezirksregierung die Schule überprüft und die Entlassung eines Lehrers verlangt. Der Mann, der zum „heiligen Krieg“ aufgerufen haben soll, musste die Akademie verlassen. Unterrichtsmaterial und Lehrpläne seien „Besorgnis erregend“, hieß es. Das Auswärtige Amt habe sich nicht eingeschaltet, hieß es in Berlin.

Saudische Zeitungen hatten über den Fall berichtet. Der Sprecher der Elternvertretung an der Akademie erhob in der in ganz Arabien verbreiteten Zeitung „Al Scharq al Ausat“ schwere Beschuldigungen. Die Vorwürfe gegen die Schule seien Teil einer Kampagne gegen die Araber und alle Muslime, behauptete er. Weiter warnte er, falls es zu einer Schließung der Akademie komme, seien auch andere islamische Einrichtungen in Europa bedroht. Der Elternvertreter rief dazu auf, im Falle einer Schließung als Vergeltung den Betrieb der 36 deutschen Kulturinstitute in Arabien zu verbieten.

Beim Besuch von Kanzler Schröder in Saudi-Arabien Anfang Oktober hatten die Gastgeber versichert, aus saudischen Quellen werde künftig kein Geld mehr für extremistische islamistische Propaganda nach Deutschland fließen.

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