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Eric Breininger

© ddp

Fahndungsaufruf: BKA sucht in Deutschland nach islamistischen Terroristen

Die deutschen Sicherheitsbehörden fahnden nach zwei extrem gefährlichen mutmaßlichen islamistischen Terroristen. Es wird vermutet, dass die Gesuchten ein Sprengstoffattentat in Deutschland vorbereiten wollen.

Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt (BKA) gaben am Donnerstag bekannt, dass die beiden Terrorverdächtigen Eric Breininger und Houssein al-Malla per Haftbefehl gesucht würden. Beide seien dringend verdächtig, Mitglieder einer terroristischen Vereinigung zu sein.

Wie das ZDF unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtete, liegen den westlichen Geheimdiensten Hinweise vor, nach denen der 20-jährige Saarländer Breininger aus Pakistan nach Europa, möglicherweise auch schon nach Deutschland, zurückgekehrt sei und sich um die Beschaffung von Sprengstoff bemühe.

"Mit dem Leben in Deutschland habe ich abgeschlossen"

Breininger gelte als extrem gefährlich. Er sei am Hindukusch in einem Trainingslager der Islamischen Jihad Union (IJU) ausgebildet worden und habe in mehreren Propagandavideos im Internet angekündigt, als Selbstmordattentäter sterben zu wollen. In einem Filmclip vom Mai 2008 sagte er laut ZDF: "Gelobt sei Allah, der mir diesen Weg zum Jihad geöffnet hat. Mit dem Leben in Deutschland hab ich schon längst abgeschlossen. Mein Leben wird hier im Jihad sein. Inshallah (so Gott will) wird Allah mich als Märtyrer zu sich nehmen."

Deutsche und amerikanische Ermittler glauben den Angaben zufolge, dass der 20-Jährige zur Ausführung eines Terrorplans in die Heimat zurückgekehrt sei. Begleitet werde Breininger, der sich selbst den Kampfnamen Abdul Ghafar al-Almani gegeben habe, von seinem Freund al-Malla.

Kontakte zur sogenannten Sauerland-Zelle

Der gebürtige Libanese habe in engem Kontakt mit Daniel Schneider gestanden, der gemeinsam mit zwei weiteren Verdächtigen im September 2007 festgenommen wurde. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft hatte die sogenannte Sauerland-Zelle schwere Autobombenanschläge in Deutschland geplant. Al-Malla gelte als einer der Beschuldigten in diesem Verfahren. Er sei bereits mehrfach in Terror-Trainingslagern gewesen und gelte als Kontaktmann zu Islamisten in Deutschland.

In den vergangenen Tagen hätten sich die Hinweise verdichtet, dass Breininger und al-Malla Pakistan verlassen haben, um nach Deutschland zurückzukehren. Am 20. September habe das Bundeskriminalamt (BKA) in einem Rundschreiben an alle Landes- und Bundesbehörden gewarnt, dass Breininger "in Begleitung einer Person auf dem Weg" nach Deutschland sein könnte. Daraufhin seien die Kontrollen vor allem an Flug- und Seehäfen verschärft worden.

Die Sicherheitsbehörden bitten die Öffentlichkeit um Mithilfe. Wer Angaben zum Aufenthaltsort der beiden Verdächtigen oder sonstige sachdienliche Hinweise machen könne, solle sich an das BKA oder jede andere Polizeidienststelle wenden. Hinweise würden auf Wunsch auch vertraulich behandelt.

Peter Kosfeld[ddp]

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