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Sebastian Kurz, Ex-Bundeskanzler und Bundesparteiobmann der ÖVP, am Montag auf einer Pressekonferenz.

© Herbert Neubauer/APA/dpa

„Fakt ist, dass das die Unwahrheit ist“: Ex-Kanzler Kurz beklagt gefälschte E-Mails rund um Ibiza-Video

Mitte Mai sorgte das heimlich gedrehte Ibiza-Video für einen Bruch der Koalition. Seit Mittwoch kursieren auch noch E-Mails dazu.

In Österreich sind laut Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) angeblich gefälschte E-Mails im Umlauf, die ihn und den früheren Kanzleramtsminister Gernot Blümel im Zusammenhang mit der sogenannten Video-Affäre belasten. "Es ist der Versuch, uns massiv zu diffamieren und unter anderem die ÖVP in die Ibiza-Enthüllungen hineinzuziehen", sagte der Ende Mai durch ein Misstrauensvotum gestürzte Kurz am Montag.

Zum konkreten Inhalt der E-Mails, mit denen die ÖVP vor wenigen Tagen von einem österreichischen Medium konfrontiert worden sei, äußerte sich Kurz nicht. Es sagte lediglich, es handele sich um einen angeblichen Gesprächsverlauf zwischen ihm und Blümel aus dem Jahr 2018, der im Zusammenhang mit der Entstehung des Skandal-Videos über den zurückgetretenen Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache stehen soll.

"Fakt ist, dass das die Unwahrheit ist. Es handelt sich bei diesen E-Mails um eine Fälschung, wenn auch um eine aufwendige und teilweise wahrscheinlich gut gemachte", sagte Kurz. Dass es sich um Fälschungen handele, habe eine interne Prüfung ergeben und sei auch von einer auf IT-Forensik spezialisierten Firma untersucht worden, die auch einen Prüfbericht erstellt habe.

Unter anderem habe man herausgefunden, dass der Wochentag des Datums falsch angegeben gewesen sei oder die angegebene E-Mailadresse von Kurz nur für den Empfang von E-Mails verwendet werden kann. Eine entsprechende Sachverhaltsdarstellung habe die ÖVP an die Staatsanwaltschaft geschickt. Unklar sei, wer hinter den E-Mails stecke und wieviele in Umlauf gebracht worden seien.

Ex-FPÖ-Chef Strache war Mitte Mai zurückgetreten, nachdem ein heimlich in Ibiza gedrehtes Video zeigt, wie er einer angeblichen russischen Investorin Staatsaufträge für Wahlkampfhilfen in Aussicht stellt. Dies löste in weiterer Folge einen Bruch der Koalition aus ÖVP und FPÖ aus und führte am Ende auch zum Sturz von Kurz. Am 29. September wird es in Österreich voraussichtlich Neuwahlen geben. (Reuters)

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