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Fall Al Masri: Ermittlungen gegen "FTD"-Reporter

Im Fall des vom amerikanischen Geheimdienst CIA entführten Deutschen Khaled al Masri ermittelt die Staatsanwaltschaft Hamburg nun auch gegen einen Reporter der "Financial Times Deutschland".

Hamburg - Der Journalist hatte im September 2006 in einem Artikel über al Masri aus vertraulichen Unterlagen des Bundeskriminalamtes (BKA) zitiert, wie "NDR Info" und der Tagesspiegel berichteten. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte dem Hörfunksender, dass gegen den Autor ein Ermittlungsverfahren wegen Verletzung des Dienstgeheimnisses und einer besonderen Geheimhaltungspflicht eingeleitet worden sei.

Der FTD-Justitiar nannte den Vorwurf der Beihilfe zum Geheimnisverrat den Angaben zufolge eine "abenteuerliche juristische Konstruktion". Es sei unerträglich, dass mit staatlicher Repression gegen einen Journalisten der Zeitung vorgegangen werde. Thema des Artikels war laut Tagesspiegel die Beschattung al Masris durch deutsche Polizisten, nachdem dieser Ende 2003 vom CIA verschleppt und mehrere Monate lang festgehalten worden war.

"Einschränkung der Pressefreiheit"

Schon am Mittwoch war bekannt geworden, dass die Behörde wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Geheimnisverrat ein Ermittlungsverfahren gegen drei Redakteure des Magazins "Stern" eingeleitet hatte. Der Deutsche Journalistenverband (DJV) sieht in den erneuten Ermittlungen eine Einschränkung der Pressefreiheit. "Hier wird versucht, mit der Keule des Ermittlungsverfahrens kritische Berichterstattung zu bestrafen", sagte der DJV-Vorsitzende Michael Konken auf "NDR Info". (tso/ddp)

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