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Fall Litwinenko: "Irgendein subtiles politisches Spiel"

Ein Kontaktmann des ermordeten russischen Ex-Agenten Alexander Litwinenko hält den Mordvorwurf gegen den früheren KGB-Mann Andrej Lugowoj für grundlos.

Moskau - Die Vorwürfe gegen Lugowoj seien "vollkommen unbegründet", sagte der Geschäftsmann Dimitri Kowtun. Ihn unterscheide dabei nichts von Lugowoj: Er sei mit dem früheren Agenten in dem Hotel in der Londoner Innenstadt gewesen, in dem Litwinenko offenbar vergiftet wurde. Er habe Litwinenko im Oktober zweimal zusammen mit Lugowoj getroffen, sagte Kowtun. Er vermute "irgendein subtiles politisches Spiel" dahinter, dass die Behörden gegen ihn noch keine Vorwürfe erhoben hätten - "oder vielleicht ist es nur eine Frage der Zeit".

Großbritannien will den ehemaligen KGB-Agenten Lugowoj aus Russland ausliefern lassen, weil Litwinenko - der die britische Staatsbürgerschaft hatte - in Großbritannien ermordet worden sei und alle Beweise sich dort befänden. Russland lehnt es aber ab, Lugowoj auszuliefern und hatte erst am Freitag erklärt, es werde den früheren russischen Agenten selbst vor Gericht bringen, wenn Großbritannien ausreichende Beweise für seine Schuld vorlege.

Der 43-jährige Kreml-Kritiker Litwinenko war Ende November nach wochenlangem Leiden an einer Vergiftung mit der radioaktiven Substanz Polonium 210 gestorben. In einem kurz vor seinem Tod verfassten Brief beschuldigte er den russischen Präsidenten Wladimir Putin, Drahtzieher des Mordanschlags zu sein. Lugowoj, der sich kurz vor Litwinenkos Erkrankung mit ihm getroffen hatte, geriet schnell ins Visier der Ermittler. Er streitet die Vorwürfe ab. (tso/AFP)

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