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Politik: Falsche Zielgruppe

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Bei der FDP müssen sie neuerdings ein bisschen sparen. Vorsichtshalber.

Von Robert Birnbaum

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Bei der FDP müssen sie neuerdings ein bisschen sparen. Vorsichtshalber. Man weiß ja nicht, was noch kommt. Der Landesverband Nordrhein-Westfalen wird, wenn das so weiter geht, dem Bundestagspräsidenten dicke Geldsäcke ins Büro stellen müssen – Spenden, zu Unrecht erworben, und Strafen, zu Recht verhängt. Dass Parteien Pleite gehen können, so richtig mit Konkursantrag und Aufteilung der mageren Reste unter die Gläubiger, erscheint uns unwahrscheinlich. Eher schon besteht die Möglichkeit, dass die nordrhein-westfälische FDP, sobald der letzte Bleistift in der Landesgeschäftsstelle weggespitzt ist, sich doch wieder ihres besten Spenders erinnert. Man sieht, die Bundes-FDP hat doppelt Anlass zu Sparsamkeit, damit später noch was da ist, um nicht auf des Möllemannes spezielle Großzügigkeit angewiesen zu sein.

Die erste Auswirkung dieser Sparwelle liegt vor uns. Es handelt sich um eine Ausgabe der „Freien Demokratischen Korrespondenz“. Das klingt pompös, ist aber nur der Pressemitteilungsdienst des Thomas-Dehler-Hauses, auf dem uns die Darlegungen des Parteivorsitzenden zur Verfolgung politischer Stiftungen in der Türkei, die Handy-Nummer des Wochenend-Bereitschaftssprechers und ähnliches zur Kenntnis gegeben wird. Ganz unten aber findet sich jetzt ein „PS: 13 302 neue Mitglieder seit 2001. Und wir wachsen weiter. Deshalb: Werben Sie mit.“ Das ist mal ein innovativer Gedanke! Spart jede Menge Werbematerial. Ob Guido Westerwelle den Spruch demnächst bei „Christiansen“ auf die Schuhsohle…? Bei uns ist er eher verschenkt. Was wir im Moment zur FDP zu sagen haben, taugt als Werbung wenig. Robert Birnbaum

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