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Politik: „Familie in den Lehrplan“

Ministerin fordert Erziehung zur Partnerschaft / Kritik der Union

Berlin (hmt). Familienministerin Renate Schmidt (SPD) hat ein Schulfach „Familienkunde“ vorgeschlagen. Erziehung zu Partnerschaft und Familie müsse auch im Klassenzimmer stattfinden, sagte sie der „Bildwoche“. CSUGeneralsekretär Thomas Goppel kritisierte, Schmidt plane „offensichtlich die staatliche Übernahme der Kindererziehung nach DDR-Vorbild.“

Die Union warf der Ministerin eine unseriöse Finanzierung der versprochenen Betreuungsplätze für Kleinkinder vor. „Die Ministerin verfährt nach der Methode Wolkenkuckucksheim“, sagte die familienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion, Maria Eichhorn, dem Tagesspiegel. Es sei unklar, ob die von Schmidt eingeplante Summe von 1,5 Milliarden Euro aus dem Hartz-Konzept jemals fließen werde, kritisierte die CSU-Politikerin. Selbst wenn das Hartz-Konzept umgesetzt werde und das Geld zur Verfügung stehe, blieben offene Fragen: „Den Bundeszuschuss nur für Sachkosten zu geben, reicht bei weitem nicht.“ Die Belastung für die Kommunen durch Personalkosten für neue Betreuungsplätze schlage viel stärker zu Buche. „Es ist leicht, Versprechungen zu machen, wenn man nicht selbst zuständig ist“, sagte Eichhorn. Stattdessen solle der Bund dafür sorgen, dass die „katastrophale Finanzlage“ der Kommunen verbessert werde. Nach Ansicht Eichhorns führt ein fester Betreuungsschlüssel von 20 Prozent, wie ihn die Ministerin plane, in die Irre: „In Großstädten werden auch 20 Prozent nicht reichen, auf dem Land braucht man oft weniger.“

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