zum Hauptinhalt
Friedrich Merz, ehemaliger Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, spricht in der Festhalle der Vereinsbrauerei Apolda, beim politischen Aschermittwoch des thüringischen Landesverbandes der CDU.

© Martin Schutt/dpa

Fast 20 Jahre Frauen an der Parteispitze: Merz hält männlichen CDU-Chef für gerecht

Für den CDU-Vorsitz gibt es keine Kandidatin. Laut Friedrich Merz muss sich die CDU dafür „nicht entschuldigen“. Auch sein Alter stellt für ihn kein Problem da.

CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz hält es für unproblematisch, dass sich bislang um die Nachfolge von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer keine Frauen bewerben. „Wir müssen uns nicht dafür entschuldigen, wenn nach zwei Jahrzehnten mal wieder ein Mann CDU-Vorsitzender wird“, sagte Merz den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Vor Kramp-Karrenbauer war Angela Merkel rund 19 Jahre lang Vorsitzende der CDU.

Merz vertritt auch die Ansicht, dass das Alter im Rennen um den Parteivorsitz keine Rolle spielt: „Wenn ich abends den Fernseher anmache, dann sehe ich, wie Amerikas Jugend einem Bernie Sanders zu Füßen liegt. Der ist 14 Jahre und einen Herzinfarkt älter als ich.“

Der US-Senator Sanders, der sich um die Kandidatur gegen Präsident Donald Trump bewirbt, ist 78. Merz ist 64, seine Kontrahenten um den CDU-Vorsitz sind einige Jahre jünger. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet ist 59, der frühere Bundesumweltminister Norbert Röttgen 54 Jahre alt.

„Teamlösung war Synonym dafür, dass ich verzichten sollte“

Der neue CDU-Chef soll bei einem Sonderparteitag Ende April gewählt werden. Auf den Wettstreit bis dahin freue er sich, sagte Merz. „Das wird absolut fair ablaufen, so hoffe ich jedenfalls. Wir haben in den vergangenen Wochen ernsthafte und vertrauensvolle Gespräche geführt. Ich denke, jeder von uns hat den Ernst der Lage der CDU verstanden.“

Auf die Frage, warum es keine sogenannte Teamlösung mit ihm gebe, sagte Merz: „Die sogenannte Teamlösung war immer das Synonym dafür, dass ich auf meine Kandidatur verzichten sollte.“ Aber er habe beim Parteitag in Hamburg 2018 schon 48 Prozent der Stimmen bekommen. „Und ich liege jetzt in allen Umfragen weit vor allen anderen CDU-Mitbewerbern, weiter vorne sogar als alle anderen zusammen. Warum sollte ich da zurückziehen?“

Bei einem Auftritt am Mittwochabend in Thüringen hatte Merz allerdings auch den Zusammenhalt mit Laschet und Spahn beschworen. Sollte er CDU-Vorsitzender werden, gehörten beide in sein Team. „Dann sind wir eine Mannschaft, dann gehen wir zusammen nach vorn“, sagte er. Angriffe fuhr Merz vor allem gegen die Linkspartei und deren Thüringer Spitzenkandidaten Bodo Ramelow, aber auch den Koalitionspartner SPD. (dpa/AFP)

Zur Startseite