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Politik: FDP-Chef Gerhardt will auch nach einer Wahlniederlage in Sachsen weiterkämpfen

Der FDP-Partei- und Fraktionschef Wolfgang Gerhardt will auch nach der absehbaren weiteren Wahlniederlage in Sachsen seine Ämter nicht zur Verfügung stellen. Gerhardt sagte am Dienstagabend in der FDP-Bundestagsfraktion, er habe sich nach Gesprächen mit einigen Freunden zum Weitermachen entschlossen.

Von Robert Birnbaum

Der FDP-Partei- und Fraktionschef Wolfgang Gerhardt will auch nach der absehbaren weiteren Wahlniederlage in Sachsen seine Ämter nicht zur Verfügung stellen. Gerhardt sagte am Dienstagabend in der FDP-Bundestagsfraktion, er habe sich nach Gesprächen mit einigen Freunden zum Weitermachen entschlossen. "Ich kämpfe weiter", sagte Gerhardt nach Angaben von Teilnehmern unter dem Beifall der Abgeordneten. Er warnte zugleich alle Parteifreunde, sich weiterhin an "Personalspielchen" zu beteiligen. Sie gefährdeten die Existenz der FDP: "Wir können uns sonst aus dem Vereinsregister austragen lassen."

Nach der Serie von Wahlniederlagen in Ostdeutschland hatte Gerhardt vor einer Woche im Präsidium indirekt seinen Rücktritt angeboten, doch hatte niemand den Hinweis aufgegriffen. Die frühere FDP-Staatsministerin Hildegard Hamm-Brücher warnte ihre Partei vor übereilten Personalentscheidungen. Vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen im Mai 2000 würden Wechsel nichts helfen, sagte sie der "Thüringer Allgemeinen". Auch hätte es Gerhardt nicht verdient, jetzt in die Wüste geschickt zu werden. Sie wies aber auch Versuche als unredlich zurück, das erneute Wahldebakel in Thüringen allein auf den Wahlaufruf des FDP-Landeschefs Arens für die CDU zu schieben. In der FDP-Führung wird derzeit intensiv an neuen Konzepten gearbeitet, wie die Partei aus ihrem Tief herauskommen kann. Eine Studie soll Aufschluss über das Profil der FDP-Wählerschaft geben. Besonderes Augenmerk gilt möglichen Wählern jenseits der Stammwählerschaft.

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