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FDP-Chef Christian Lindner will den Liberalismus aus dem Spartenprogramm zurück in die Relevanz führen

© dpa

FDP: Nur nicht um Aufmerksamkeit buhlen

Je komplexer die großen Fragen der Zeit werden, desto mehr wünschen sich viele eine Stimme der Vernunft. Eine liberale ist willkommen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Ein Hochfest des Liberalismus, dieser Dreikönigstag. Das war nicht immer so in zurückliegender Zeit. Doch jetzt gilt: Der in der FDP organisierte Liberalismus bemüht sich nach Kräften, nicht als Spartenprogramm, sondern als umfassender Ansatz zu erscheinen. Das kann gelingen, es gibt Anzeichen.

Die Anziehungskraft nimmt wieder zu, sichtbar nicht zuerst in Umfragen, sondern anhand neuer Mitglieder. Zwei Ex-Chefs der Piraten, die die Bürgerrechte und das Soziale hochhalten wollen, und zwei herausragende Vertreter der Wirtschaft, die das Thema Zukunftsinvestitionen vorantreiben wollen, sind Indikatoren für einen Aufschwung unter Christian Lindner. Und Wolfgang Kubicki. Der hat nicht immer recht – aber hier: Je widersprüchlicher die große Koalition wird, je schwerer es ihr fällt, bei großen Fragen wie Einwanderung, Flüchtlings- und Asylpolitik, Freiheit und Verantwortung in Europa gemeinsam voranzukommen, desto mehr werden sich die Vernünftigen in der Gesellschaft eine Stimme der Vernunft wünschen. Eine liberale ist willkommen.

Da hat die FDP ihre Chance – wenn sie nicht populistisch um Aufmerksamkeit buhlt. Nicht alle Tage ist Dreikönig.

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