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Behörden müssen sich wandeln in einer multinationalen Gesellschaft - aber wie?

© dpa

FDP-Vorschlag zu Englisch in der Verwaltung: Mehrsprachigkeit ist überfällig, aber bitte keine zweite Amtssprache

Der Vorschlag richtet sich nur an EU-Ausländer, die zum Arbeiten herkommen. Wir brauchen mehr Sprachen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Andrea Nüsse

Ein zweisprachiges Deutschland – was für ein Traum! Da hat die FDP mal eine echte Vision vorgelegt mit ihrer Forderung, dass Englisch die zweite Verwaltungssprache des Landes werden sollte. Ist natürlich unrealistisch, denn dann müssten – wie in der Schweiz – alle Gesetze und Verordnungen in juristisch einwandfreiem Englisch vorliegen.

Was für ein Aufwand, wo man doch nicht mal den digitalen Ausbau hinkriegt. Aber in der Praxis könnte daraus ja werden, dass bestimmte Formulare in mehreren Sprachen vorliegen.

Und dass jene Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes, auf die man bei der Neuansiedlung in Deutschland trifft, laut Jobbeschreibung mindestens eine Fremdsprache auf Arbeitsniveau beherrschen müssen. Stichwort Einstellung von Migrationshintergründlern und lebenslange Bildung.

Nur Englisch ist die falsche Wahl

Allerdings stellt sich die Frage, ob Englisch die richtige Wahl ist. Für das Vorhaben der FDP sicher: Sie hat nämlich eine bestimmte Zielgruppe im Blick: Laut liberalem Wahlprogramm richtet sich das Angebot an EU-Ausländer, die sich hier zur Unternehmensgründung oder für die Arbeit in internationalen Betrieben niederlassen.

Bei den geflüchteten Afghanen oder Syrern kommt man mit Englisch eher nicht so weit. Daher: Allgemeine Mehrsprachigkeit in Behörden: Ja, zweite Verwaltungssprache Englisch : Nein

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