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FDP: Westerwelle verbittet sich öffentliche Ratschläge

Am Wochenende hatte Ex-FDP-Chef Gerhardt die aktuelle Parteispitze für die "schwierige Lage" verantwortlich gemacht. Westerwelle kontert und erhält Unterstützung.

Berlin - FDP-Parteichef und Vizekanzler Guido Westerwelle will sich nicht zu der Kritik äußern, die nach der Abwahl der FDP in Nordrhein-Westfalen und den anhaltend schwachen Umfrageergebnissen an der Parteispitze laut geworden ist. „Ich glaube, dass wir uns in diesen Zeiten vor allem mit der Lösung der großen Probleme beschäftigen sollten“, sagte der Außenminister am Dienstag bei einem Auftritt im Auswärtigen Amt. Zugleich verbat sich Westerwelle in sarkastischer Form Ermahnungen des Ex-FDP-Chefs Wolfgang Gerhardt. Er sei immer dankbar für Ratschläge, meinte der Vizekanzler. Vor allen Dingen aber sei er für solche Ratschläge dankbar, „die so übermittelt werden, dass man ihnen folgen kann. Sprich: nicht über die Medien.“

Gerhardt hatte am Wochenende die FDP-Spitze für die „schwierige Lage“ verantwortlich gemacht. Im Streit um die Aussetzung der Steuerentlastung habe sie der Kanzlerin nicht deutlich genug widersprochen. Gerhardt forderte zudem, die FDP müsse außenpolitisch „wieder stärker erkennbar werden“. Auch Westerwelle könne in der Außenpolitik eine wichtige Rolle spielen, „wenn er die Herausforderung annimmt“.

FDP-Generalsekretär Christian Lindner wies die Kritik aus der Partei zurück. „Die FDP wird im Team geführt“, sagte er. Auf der Klausurtagung der Partei- und Fraktionsspitze im Juni werde die strategische Ausrichtung beraten. „Einzelaktionen und Lob oder Kritik für einzelne Mitglieder der Führung bringen uns einem Ergebnis für die FDP insgesamt aber nicht näher“, meinte Lindner.

Auch FDP-Bundesvorstandsmitglied Wolfgang Kubicki nahm Westerwelle in Schutz. Er machte stattdessen die Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Birgit Homburger, für die schlechten Werte der FDP verantwortlich. „Das Problem der FDP heißt nicht Guido Westerwelle, sondern Birgit Homburger“, sagte der Kieler Politiker „Bild Online“. Es sei „hinreichend bekannt“, dass Gerhardt glaube, er sei der bessere Außenminister. hmt/dpa

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