zum Hauptinhalt

Politik: Fehler des Piloten der Bundeswehr Ursache für Tupolew-Absturz

Rühe: Bei Kollision vor Afrika keine Überlebenschance / Untersuchungsbericht rügt auch Berliner Service-Firma BONN (AP).Der Fehler eines Bundeswehr-Piloten ist die Hauptursache des Zusammenstoßes einer Tupolew 154 der deutschen Luftwaffe und einer Transportmaschine des US-Militärs im September 1997 vor der afrikanischen Küste.

Rühe: Bei Kollision vor Afrika keine Überlebenschance / Untersuchungsbericht rügt auch Berliner Service-Firma BONN (AP).Der Fehler eines Bundeswehr-Piloten ist die Hauptursache des Zusammenstoßes einer Tupolew 154 der deutschen Luftwaffe und einer Transportmaschine des US-Militärs im September 1997 vor der afrikanischen Küste.Das deutsche Flugzeug sei in einer falschen Höhe geflogen und deshalb mit der Transportmaschine vom Typ C-141B "Starlifter" kollidiert und ins Meer gestürzt, heißt es im Untersuchungsbericht des Verteidigungsministeriums.Das US-Militär kam zum gleichen Ergebnis.Auch ein Fehler einer Berliner Privatfirma wurde gerügt.Bei dem Unglück waren 33 Menschen ums Leben gekommen. Beide Flugzeuge waren in rund 35 000 Fuß Höhe (etwa 10 500 Meter) über dem Südatlantik aufeinander zugerast.Verteidigungsminister Rühe (CDU) sprach von einer tragischen Verkettung von verschiedenen Umständen."Die Besatzungen hatten keine Chance zu überleben", sagte er. Der Pilot der deutschen Maschine hatte es nach den Untersuchungsergebnissen, die am Dienstag veröffentlicht wurden, beim Kurswechsel an einem Kontrollpunkt versäumt, seine Flughöhe den internationalen Vorschriften entsprechend zu ändern.Zu dem Zusammenstoß trug aber auch die mangelhafte Flugsicherung im südlichen Afrika bei.Die Flugkontrolle in der angolanischen Hauptstadt Luanda habe zwar Meldungen über die Flugrouten beider Maschinen erhalten, es aber versäumt, die Besatzung des deutschen Flugzeugs auf die falsche Flughöhe hinzuweisen.Ferner war bereits in den vorbereitenden Flugplandaten für die deutsche Besatzung, die von der zivilen Firma Berliner Lufthansa Airport Service (BLAS) geliefert wurden, eine falsche Höhe angegeben.Allerdings wäre der Unfall vermieden worden, wenn sich der Pilot an diese falsche Vorgabe gehalten hätte. Nach Auswertung der Flugdatenschreiber und der Cockpit-Tonaufzeichnung (Voice Recorder) erkannte ein Besatzungsmitglied 1,4 Sekunden vor dem Zusammenstoß die amerikanische Maschine, als beide Flugzeuge mit einer Geschwindigkeit von 500 Metern in der Sekunde aufeinander zurasten.Für ein Ausweichmanöver sei es zu spät gewesen.Das US-Transportflugzeug rammte vermutlich das Höhenleitwerk der Tupolew, die in einen "unkontrollierten Flugzustand" geriet und nach kurzer Zeit ins Meer stürzte.Der "Starlifter" explodierte nach den Untersuchungen noch in der Luft. Nun soll bei der deutschen und der US-Luftwaffe die Ausrüstung von Transportflugzeugen mit Kollisionswarnern beschleunigt werden.Die abgestürzte Tupolew hätte ein solches Gerät bei ihrer Grundüberholung Ende 1997 erhalten sollen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false