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Politik: Fernsicht

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Nein, ein Aufruf zum Zentralismus soll das nicht werden. Vielmehr eine Anfrage an alle, die sich neuerdings mehr Sorgen machen über den Verlust von Effektivität.

Von Antje Sirleschtov

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Nein, ein Aufruf zum Zentralismus soll das nicht werden. Vielmehr eine Anfrage an alle, die sich neuerdings mehr Sorgen machen über den Verlust von Effektivität. Eine ganze Woche lang habe er sich mit beinahe nichts anderem als diesem unheilvollen Thema der Kommunikationsberatung für die Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit befasst, klagte dieser Tage ein Parlamentarier. Als ob man nichts anderes zu tun hätte. Und warum das ganze? Weil der Chef dieser Anstalt einen Vertrag mit einem PR-Unternehmen abgeschlossen hat? Wir vermuten, das Kommunikationsfiasko hat einen tieferen Grund. Einen, der womöglich im deutschen Föderalismus begründet liegt. Weshalb die Sache auch der gleichnamigen Kommission unverzüglich vorgelegt werden muss. Niemand hätte in der Sache Schaden genommen, so unsere These, wenn die Anstalt ihren Sitz nicht in Nürnberg sondern in Berlin hätte. Doch gehen wir systematisch vor: Da schließt einer aus Nürnberg einen Vertrag mit einem ihm unbekannten Unternehmen aus dem fernen Berlin ab. Schon anrüchig. Denn es war ja Eile geboten. Und da sucht man sich doch Anbieter von um die Ecke. Weil man rasch vorbeigehen kann. Etwa, um sich zu vergewissern, ob die auch ordentliche Büros haben. Oder man ruft ein paar Freunde an, wenn es so eilig ist und man die Büros wegen der Zugverspätungen auf der Strecke Nürnberg-Berlin nicht selbst in Augenschein nehmen will. Ja, hätte er das mal gemacht, der Auftraggeber, dann wäre alles anders gekommen. Weil das Bundespresseamt nämlich recherchiert hat, in den eigenen Karteien und denen der Bundes-Ministerien. Das Ergebnis? Negativ. Nicht bekannt, diese PR-Agentur aus Berlin. Nirgendwo.

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