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Fischer

© dpa

Finanzkrise: Fischer hält nichts von Merkels Krisenmanagement

Ein politisches Amt bekleidet Ex-Außenminister Fischer nicht mehr. Zum Krisenmanagement der Bundesregierung hat er trotzdem eine Meinung - allerdings keine gute: Es sei dem "realwirtschaftlichem Tsunami" nicht gewachsen, der auf Deutschland zukomme.

Der ehemalige Außenminister Joschka Fischer (Grüne) hat das Krisenmanagement der Bundesregierung in der Wirtschafts- und Finanzkrise scharf kritisiert. "Ich bin von der Performance der Bundesregierung und namentlich der Bundeskanzlerin in der Krisenbewältigung überhaupt nicht überzeugt", sagte Fischer im Deutschlandfunk.

In einer solchen Krise schaue alles auf die Nummer eins. "Da bedarf es des festen Blicks nach vorn, einer starken Hand und zumindest des Eindrucks, dass sie weiß, wohin es geht", sagte der ehemalige Spitzenpolitiker über Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Sie habe die europäische Führungsaufgabe, die alle Europäer von Deutschland erwartet hätten, nicht wahrgenommen.

Auch Grüne sind wenig überzeugend

Auch Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) kritisierte der Grünen-Politiker. Dieser habe viel geredet und dann zurückrudern müssen. Auch seine Parteifreunde von den Grünen hätten in der Krise wenig überzeugend agiert, räumte Fischer ein.

Vom Konjunkturpaket der Bundesregierung, das das Kabinett in der vergangenen Woche auf den Weg gebrachte hatte, hält der Ex-Minister ebenfalls wenig. Dies sei lediglich auf die übliche Dimension von Wachstumseinbruch zugeschneidert, "aber nicht auf das, was an realwirtschaftlichem Tsunami auf uns zurollt". Das Ausmaß der Krise wie auch deren Auswirkungen auf den Bundestagswahlkampf würden noch immer unterschätzt. (sf/ddp/AFP)

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