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Politik: Fischer wirbt um Pakistan

Berlin - Zwei Dinge waren aus deutscher Sicht besonders wichtig bei dem Treffen in Islamabad am Donnerstag: pakistanische Unterstützung für das Streben Berlins nach einem ständigen Sitz im Weltsicherheitsrat und Hilfe aus Islamabad bei der Stabilisierung Afghanistans. In letzterem glich der Besuch von Außenminister Joschka Fischer dem Treffen mit Präsident Pervez Musharraf vor knapp drei Jahren, kurz nach den ersten US-Luftangriffen auf die Taliban im Nachbarland.

Berlin - Zwei Dinge waren aus deutscher Sicht besonders wichtig bei dem Treffen in Islamabad am Donnerstag: pakistanische Unterstützung für das Streben Berlins nach einem ständigen Sitz im Weltsicherheitsrat und Hilfe aus Islamabad bei der Stabilisierung Afghanistans. In letzterem glich der Besuch von Außenminister Joschka Fischer dem Treffen mit Präsident Pervez Musharraf vor knapp drei Jahren, kurz nach den ersten US-Luftangriffen auf die Taliban im Nachbarland. Denn an der Schlüsselstellung Islamabads in der Region und den damit verbundenen Schwierigkeiten hat sich wenig geändert.

So kämpfen pakistanische Truppen zwar im Grenzgebiet gegen die Taliban, doch die gesuchten Terrorführer entkommen immer wieder. Vor wenigen Monaten wurde bekannt, dass der Atomwissenschaftler Abdur Qadir Khan jahrelang nukleares Wissen an Nordkorea, Libyen und Iran weitergegeben hat. Präsident Musharraf gibt sich demokratisch, hat aber erst Ende Juni handstreichartig den damaligen Premier abgesetzt. Doch wenn Musharraf, wie Medien in Islamabad berichten, mit Fischer über eine notwendige Stärkung der Sicherheitslage in der Region redet, Unterstützung der Präsidentschaftswahlen in Afghanistan und den weiteren Kampf gegen die Terroristen verspricht, spricht viel dafür, dass er es ernst meint. Zum einen ist er auf die Unterstützung des Westens in wirtschaftlicher Hinsicht angewiesen. Zum anderen sind die Islamisten zum größten Teil seine innenpolitischen Gegner.

Was den ständigen Sitz im Sicherheitsrat betrifft, hat Musharraf das Thema zwar selbst angesprochen. Doch ob Islamabad für Deutschland werben wird, ist zweifelhaft. Erst in der vergangenen Woche haben sich Berlin und Indien gegenseitige Unterstützung bei den jeweiligen Wünschen nach einem ständigen Sitz zugesagt. Und Pakistan ist von dem indischen Streben alles andere als begeistert. Besser angekommen sein dürfte dagegen die Ankündigung Fischers, Deutschland wolle bei der Lösung des Kaschmirkonfliktes helfen.

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