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Politik: Fixiert auf den Atomausstieg gefährdet Trittin seine eigenen Ziele

Es ist ein gefährlicher Kurs, den Umweltminister Jürgen Trittin mit seiner einseitig auf das Atomare gerichteten Politik steuert. Ohne Not vergrätzt der Grüne - wie nun wieder mit der Überlegung, wie viele Kernkraftwerke bis 2002 abgeschaltet werden können - die, die er schon bald brauchen wird: den Kanzler, den Wirtschaftsminister, die Chefs der Energiekonzerne.

Es ist ein gefährlicher Kurs, den Umweltminister Jürgen Trittin mit seiner einseitig auf das Atomare gerichteten Politik steuert. Ohne Not vergrätzt der Grüne - wie nun wieder mit der Überlegung, wie viele Kernkraftwerke bis 2002 abgeschaltet werden können - die, die er schon bald brauchen wird: den Kanzler, den Wirtschaftsminister, die Chefs der Energiekonzerne. Auch die grünen Wähler werden den Minister an seinen Erfolgen messen - nicht nur beim Atomausstieg. Hilfe wird Trittin brauchen: Der Preisverfall auf dem Strommarkt drängt die alternativen Energien ins Abseits. Schon heute sind Wind- und Solarenergie nicht mehr wettbewerbsfähig. Will Trittin Wind und Sonne, die Lieblinge der alternativen Bewegung, am Leben halten, muss er dem Kabinett und dem Wirtschaftsminister frisches Geld abringen. Und er muss die Energiekonzerne dazu bringen, grünen Strom zum Markenprodukt zu machen. Schlimmer noch: Für die zweite Stufe der Ökosteuerreform mit der geplanten Verteuerung von Benzin werden die Grünen es schwerer haben als bisher. Denn so leicht wie im April, als der Ölpreis noch niedrig war, wird die nächste Stufe im Januar nicht durchsetzbar sein. Diesmal interventiert die Bundesregierung in einen Markt mit rasant steigenden Preisen: Der Protest der Autofahrer und Widerstand des Autokanzlers ist programmiert. Grüne Energiepolitik ist nicht nur der Atomausstieg. Daran sollte sich Trittin erinnern.

uwe

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