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In Marseille demonstrierten Franzosen für die Sicherheit der Flüchtlinge. Am Strand von Bodrum, wo der tote Ailan, gefunden wurde,. verkaufte eine französische Honorarkonsulin Schlauchboote an Flüchtlinge.

© Anne-Christine PoujoulatAFP

Flucht über das Mittelmeer: Französische Honorarkonsulin verkaufte Schlauchboote

Nicht nur dubiose Schlepper, auch Konsule, Bürgermeister und andere Honoratioren verkaufen den Flüchtlingen wohl Boote und Westen.

Das französische Außenministerium hat eine Honorarkonsulin in der Türkei suspendiert, weil sie Schlauchboote an Flüchtlinge verkauft hat. Das erklärte ein Sprecher des Ministeriums. Eine Reportage des französischen Fernsehsenders France 2 hatte am Freitag enthüllt, dass die Französin in Bodrum Schlauchboote und Schwimmwesten an Flüchtlinge verkaufte. Ihr Geschäft betrieb sie demnach nicht weit von dem Strand, an dem das Foto des ertrunkenen Flüchtlingskindes Aylan entstand.

Reporter des Senders filmten ein Interview mit der Frau mit versteckter Kamera. Sie gab darin offen zu, sich am Geschäft von Schleppern zu beteiligen. „Ja, wir machen uns mitschuldig.“ Wenn sie die Boote nicht verkaufen würde, täten es andere, sagte sie den Reportern. Auch der Bürgermeister, der Präfekt und der Hafenmeister würden sich an den Geschäften beteiligen.

Von dem Urlaubsort Bodrum aus überqueren Tausende Flüchtlinge das Mittelmeer zu den griechischen Inseln. Die Frau war dort seit 2014 Honorarkonsulin, eine ehrenamtliche Tätigkeit. Honorarkonsuln haben einen Sonderstatus, der ihnen eine berufliche Tätigkeit gestattet. (dpa)

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