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Flüchtlinge am Grenzübergang in Österreich kurz vor Deutschland im Oktober 2015

© dpa/Armin Weigel

Flüchtlinge in Europa: Österreich will sich noch stärker abschotten

Österreichs Innenminister will "Migrationswellen" wie 2015 keine Chance mehr geben. Sein Land sei auch auf den Bau eines Grenzzauns vorbereitet, sagt Wolfgang Sobotka.

Österreich verschärft sein Vorgehen in der Flüchtlingskrise weiter. Ein Jahr wie 2015, in dem Hunderttausende Menschen über die Balkanroute nach Westeuropa zogen, darf sich laut Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) nie mehr wiederholen: „Das werden wir mit allen Mitteln, die uns zu Gebote stehen, zu verhindern wissen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. 

Auch ein mögliches Platzen des Flüchtlingspakts zwischen der EU und der Türkei ändere daran nichts. „Es muss allen klar sein: Die Migrationswellen haben keine Chance, nach Österreich zu kommen“, sagte Sobotka.

Österreich hat sich seit Januar von seiner anfänglichen Willkommenskultur verabschiedet. Eine Gesetzesnovelle, um Flüchtlinge an der österreichischen Grenze abweisen zu können, geht kommende Woche in Begutachtung. Als „Notverordnung“ will Sobotka die neue Regelung aber nicht verstanden wissen: „Denn mit Sicherheit hat Österreich keine Not. Österreich hat für die Erhaltung der öffentlichen Sicherheit Sorge zu tragen, aber das hat nichts mit einem Notstand zu tun.“

Die Grenzen sollen bei Erreichen der von der Regierung gesetzten Obergrenze von 37.500 Asylanträgen noch besser geschützt werden. „Vorkehrungen für einen Zaun sind ausreichend getroffen“, sagt Sobotka. Wirtschaftsflüchtlinge, die sich illegal im Land aufhielten und nicht freiwillig ausreisten, solle künftig eine Gefängnisstrafe drohen. Die Behörden wollen außerdem Zugriff auf die Handys von Migranten haben, die sich bei der Feststellung ihrer Identität unkooperativ zeigen. (dpa)

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