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Flug-Affäre: Gabriel weist Vorwürfe zurück

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel bestreitet die Vorwürfe im Zusammenhang mit einer umstrittenen Reise in einer Maschine der Flugbereitschaft. Es habe zu dem Zeitpunkt offenbar keine andere Alternative der Beförderung existiert. Gabriels Kritiker überzeugt das nicht.

Das Kanzleramt habe ihm in dem Fall die Nutzung der Bundeswehrmaschine ausdrücklich angeboten, erklärte Gabriel in Berlin. Sein Ministerium habe andere Flugmöglichkeiten geprüft, es habe jedoch keine Alternative gegeben. Gabriel begründete den Mallorca-Flug mit einem Wunsch des Kanzleramts. Er habe seinen Urlaub unterbrechen sollen, um die Beschlussfähigkeit des Kabinetts zu gewährleisten. Die Anreise anderer Kabinettsmitglieder wäre "deutlich schwieriger zu organisieren gewesen".

Dass der Minister auch für den Rückflug die Bundeswehr-Maschine genommen habe, hänge damit zusammen, dass er seine Anwesenheit in Berlin für weitere Dienstgeschäfte bis zum Abend jenes Tages genutzt habe, sagte der Sprecher. Ein Rückflug mit einer Linien- oder Chartermaschine sei geprüft worden, die Möglichkeit habe aber zu der Abendstunde nicht mehr bestanden.

"In einem vergleichbaren Fall würde man es, glaube ich, genauso wieder machen", sagte Gabriel. Er habe dem Kanzleramt jedoch gesagt, dass er seinen Urlaub künftig nicht noch mal unterbrechen werde, wenn dies "derartig Ärger" verursache. "Dann müssen sie wen anders suchen, der sich den Ärger einhandelt", sagte der Minister.

Oppositionspolitiker und der Bund der Steuerzahler warfen Gabriel mangelndes Verantwortungsbewusstsein vor. Der Haushaltsexperte und Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Jürgen Koppelin, sieht Gabriel als "Wiederholungstäter". "Er ist ein halbes Jahr vorher auch schon erwischt worden, dass er mehrfach alleine mit dem Dienstflugzeug geflogen ist", sagte er im Fernsehsender N24. Der Minister sei seiner Rolle als Vorbild nicht gerecht geworden. (cp/dpa/ddp)

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