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Shell in Nigeria

© dpa

Förderanlage in Afrika: Nigerianische Rebellen attackieren Shell

Nur einen Tag nach der Ausrufung eines Erdölkriegs hat eine nigerianische Rebellenorganisation ernst gemacht: Die Rebellengruppe "Bewegung für die Befreiung des Niger-Deltas" Mend hat einen Angriff auf eine Öl-Förderanlage von Shell verübt.

Bewaffnete Männer haben in der Nacht zu Montag eine Anlage im Süden Nigerias mit Sprengstoff angegriffen, sagte ein Armeevertreter. Während eines Schusswechsels zwischen den Angreifern und Sicherheitskräften brach demnach ein Brand aus, die Rebellen wurden jedoch zurückgedrängt. Die Mend-Rebellen erklärten in einem Bekennerschreiben, die Shell-Anlage sei in Brand gesteckt und zerstört worden. Dabei seien Soldaten und Beschäftigte der Anlage, die die vorherigen Warnungen der Mend nicht ernst genommen hätten, ums Leben gekommen.

Ein Sprecher des niederländisch-britischen Shell-Konzerns sagte lediglich, der Vorfall werde derzeit geprüft. Die Mend-Rebellen kämpfen für eine stärkere Beteiligung der einheimischen Bevölkerung an den Gewinnen aus der Ölförderung. Am Sonntag kündigte die größte Rebellenorganisation im Niger-Delta einen "Erdölkrieg" unter dem Decknamen "Orkan Barbarossa" an. Die ausländischen Erdölunternehmen in der Region wurden aufgefordert, ihre Mitarbeiter in Sicherheit zu bringen und ihre Produktion einzustellen.

Mit Erdöl nimmt Nigeria 90 Prozent seiner Devisen ein. Die häufigen Mend-Angriffe auf Öl-Anlagen haben die Fördermenge in Nigeria deutlich sinken lassen. Wurden 2006 noch 2,6 Millionen Barrel Öl pro Tag gefördert, sind es derzeit nur noch zwischen 1,8 und zwei Millionen Barrel täglich. (sba/AFP)

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