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Die CDU hat 2016 deutlich an Mitgliedern verloren.

© dpa

Folgen der Flüchtlingspolitik: Die CDU verliert Mitglieder - ausgerechnet jetzt

Die CDU verliert Mitglieder und rutscht hinter die SPD. Kanzlerin und Parteichefin Angela Merkel wird darauf reagieren müssen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Die CDU verliert Mitglieder, und das nicht zu knapp. 13.000, die Angela Merkels Flüchtlingskurs so falsch fanden, dass sie gegangen sind. Nur haben die zu früh aufgegeben: Die Kanzlerin macht ja längst die Politik, die die Hardliner wollen. Die härteste Asylgesetzgebung je, dazu die geschlossene Balkanroute – das führt zwangsläufig zu einer Obergrenze, die die CSU partout will. Gut, 200.000 sind es noch nicht, aber unter 300.000 immerhin. Will sagen: Für alle ihre Kritiker müsste die Richtung stimmen. Dennoch sind etliche weg. Damit ist die CDU wieder deutlich kleiner als die SPD, die ein paar Tausend Mitglieder zugelegt hat.

Das heißt in Summe: Immer mehr sind mit Merkel unzufrieden, über ein einzelnes politisches Thema hinaus. Die Stimmen, die noch mehr Härte von ihr verlangen, verstummen nicht nur nicht, sie werden lauter. Die Konservativen haben lange gewartet, haben – sofern sie nicht ausgetreten sind – wie einst die Linke den Marsch durch die Institutionen (hier: der Partei) angetreten. Sie machen sich bemerkbar. Was wie ein Treppenwitz der CDU-Geschichte klingt. Nicht mehr lange, und Merkel wird reagieren müssen. Mal sehen, wann es ihr reicht. So oder so. Und das ausgerechnet im Wahljahr.

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