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Eine Frau betankt ihren Pkw mit Diesel.

© Daniel Karmann/dpa

Forderung nach höheren Spritpreisen: Das Umweltbundesamt hat die Regierung ehrlich gemacht

Eine Behördenstudie fordert reale Preise für fossile Kraftstoffe. Das ist kein Kampf gegen das Auto - sondern die ökologische Wahrheit. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jens Tartler

Ein Glück – die politischen Reflexe funktionieren noch. Verkehrsminister Andreas Scheuer kann mal wieder den Dreiklang aus „Verzicht, Verbot und Verteuerung“ anstimmen, den er immer zu Gehör bringt, wenn es jemand wagt, konsequente Vorschläge für mehr Klimaschutz im Verkehr zu machen. Dieses Mal ist das Umweltbundesamt der Spielverderber, der passenderweise der SPD-Ministerin Svenja Schulze unterstellt ist. Und der ADAC spricht wie schon vor zehn Jahren von einem „ideologisch geprägten Kampf“ gegen das Auto.

Alles Unsinn. Die Beamten haben ganz nüchtern aufgeschrieben, wie groß die Klimaschutzlücke im Verkehr ist. Anders als Scheuer haben sie die Bundesregierung ehrlich gemacht. Dass die realen Preise für fossile Kraftstoffe viel zu niedrig sind, um eine Lenkungswirkung zu entfalten, bestätigen praktisch alle Experten. Und dass eine effiziente Marktwirtschaft Preise braucht, die ökologisch die Wahrheit sagen, sollten auch Union und ADAC verstehen.

Ein sozialer Ausgleich würde dabei Härten abfedern – und wer partout mit seinem SUV lange Strecken fahren will, muss eben den entsprechenden Aufpreis tragen. Auch auf dem Land gibt es Alternativen, zum Beispiel das E-Auto mit Solarstrom vom eigenen Dach.

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