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Das Standbild aus einem Video zeigt eine Wasser-Demonstration mit Booten auf dem Landwehrkanal.

© Vincent Bruckmann/dpa

Fragen des Tages: Ärger über Boots-Raver, Konjunktur-Problempaket

Die Zahl der Intensiv-Patienten sinkt und die Schulen machen Sorge. Außerdem: Trump kann nur Rassismus. Das und mehr in unserem Newsletter "Fragen des Tages".

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Das Coronavirus-Update
• Die aktuellen Zahlen zur Pandemie
Die Johns-Hopkins-Universität meldet weltweit mehr als 6,3 Millionen bestätigte Infizierte und rund 376.000 Menschen, die nachweislich an den Folgen von Covid-19 gestorben sind.
In Deutschland wurden nach Berechnungen des Tagesspiegels rund 183.900 Infektionsfälle mit dem Coronavirus registriert. 8639 Menschen sind an dem Virus gestorben. Insgesamt wurden in den vergangenen sieben Tagen 3057 Neuinfektionen gemeldet.
Die Zahl der Menschen, die in Deutschland auf der Intensivstation betreut werden müssen, geht weiter zurück. Laut DIVI-Intensivregister wurden Stand Dienstag 689 an Covid-19 erkrankte Menschen auf Intensivstationen betreut, etwa die Hälfte von ihnen wurde beatmet.

• Entscheidung über Konjunkturpaket wohl am Mittwoch
Die Spitzen von Union und SPD wollten eigentlich am Dienstag ein großangelegtes Konjunkturpaket verabschieden, um nach dem Corona-Einbruch Konsum und Wirtschaftsleistung wieder in Gang zu bringen. Offenbar ist man bei Fragen wie Autoprämie oder Familienbonus aber noch so dermaßen weit voneinander entfernt, dass man sich jetzt vorab schon auf eine Fortführung der Gespräche am Mittwoch geeingt hat. Albert Funk hat hier aufgeschrieben, was die Kaufkraft tatsächlich stärken würde, Alfons Frese argumentiert für die Autoprämie und Carla Neuhaus erklärt, warum eine Autoprämie Unfug ist.
Und noch ein interessanter Aspekt zum geplanten Konjunkturpaket: Die alte Industrie meint es jetzt offenbar ernst mit der CO2-freien Produktion. Konzerne wie BASF, Thyssenkrupp Steel Europe oder Siemens Energy fordern Klimaschutzmaßnahmen vom Bund, schreibt Jakob Schlandt.

• Demo-Raver in der Kritik, kein Normalbetrieb an Schulen absehbar
Am Pfingstsonntag waren in Berlin rund 3000 feierwütige Menschen auf und um den Landwehrkanal unterwegs, ohne Abstand und Mundschutz. Die Kritik an der Veranstaltung reißt auch nach zwei Tagen nicht ab. Jetzt sollen die Teilnehmer profilaktisch ihre sozialen Kontakte minimieren.
Besorgt ist auch die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, hier geht es um die Rückkehr zum Normalbetrieb in den Schulen nach den Sommerferien. Den hält die Gewerkschaft nicht für realistisch, auch wenn ihn die Bundesbildungsministerin gerade erst eingefordert hat. Mehr dazu hier im Berlin-Blog.

• Neustart des Kulturlebens
In einigen Bundesländern ist Live-Kultur in geschlossenen Räumen wieder erlaubt, in anderen nicht. Berlins Kultursenator ist besonders vorsichtig. Frederik Hansen schreibt auf, wo und wie sich die Vorhänge wieder öffnen.

• Durch die Nase in die Lunge
Wie kommt das Coronavirus in den Körper? Vor allem durch die Nase, hat jetzt ein Team von Forschern herausgefunden. Wie sich das Virus genau festsetzt, hat Sascha Karberg hier aufgeschrieben. Und auch die klare Empfehlung: bitte die Maske über der Nase tragen.

Der Corona-Ticker:
+ Göttingen droht Quarantäne-Brechern mit Einweisung
+ Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst: Corona blockiert Gehaltserhöhung

In Washington D.C.
In Washington D.C.

© ANDREW CABALLERO-REYNOLDS / AFP

Was heute sonst noch wichtig war:
Die Gewalt nach dem Tod von George Floyd in den USA eskaliert: Donald Trump erntet, was er gut gedüngt hat. Der Rassismus, der ihn ins Amt brachte, soll seine Wiederwahl sichern. Nichts anderes bleibt ihm, analysiert Malte Lehming.

US-Botschafter Richard Grenell ist zurückgetreten: Der undiplomatischste Diplomat seit langem verlässt seinen Berliner Posten wieder. Möglicherweise wird er in Donald Trumps Wahlkampf eine Rolle spielen.

Kommt das Ende von Tegel doch später als geplant? Während sich die Eröffnung des BER über Jahre verzögerte, verzögert sich beim Flughafen Tegel womöglich die Schließung. Hier erfahren Sie mehr.

Abstimmung über Putins Macht: Am 1. Juli findet das wegen der Coronakrise verschobene Verfassungsreferendum statt. Es ist ein Test für die Effizienz von Putins Machtmechanismus, schreibt Frank Herold.

Unsere Tipps für den Corona-Alltag

Kugel to go: Dicht an dicht im Berliner Eiscafé sitzen machen zwar manche Zeitgenossen wieder, ist aber trotzdem gar nicht zu empfehlen. Susanne Leimstoll und Kai Röger raten deshalb zu köstlichem Eis zum Mitnehmen und Bestellen.

Unser Rezept-Tipp: Dieses Brathühnchen ist etwas für alle Hobbyköche, die mächtig Eindruck schinden aber wenig Aufwand betreiben wollen. Probieren Sie's doch aus!

Unser Streaming-Tipp: Amazon Prime zeigt jetzt "Little Fires Everywhere" mit Kerry Washington, Reese Witherspoon und Lexi Underwood. Eine hervorragende Mini-Serie über Rassismus, Mütter und Träume, die man vom Leben so hat.

Gibt es was im Fernsehen?

Auch wenn hierzulande immer mehr Menschen weniger Fleisch essen, bedeutet das nicht unbedingt eine Verbesserung für die Situation der Tiere. Gleich zwei Sendungen befassen sich heute Abend auf Arte mit dem sogenannten Nutzvieh:

"Das System Milch" von Grimme-Preisträger Andreas Pichler beleuchtet ab 21.15 eine milliardenschweren Industrie rund um den weltweit steigenden Milchkonusm.

Danach zeigt ab 23 Uhr 45 "Armes Huhn - armer Mensch", wie nach wie vor in Europa Käfigeier massenweise produziert und gegessen werden, und was das für Folgen hat. (Beide Sendungen gibt es natürlich auch in der Mediathek.)

Was sollte ich für morgen wissen?

Die Bundesagentur für Arbeit stellt die Arbeitslosenzahlen für Mai vor. Die Zahl der Beschäftigten ist wegen der Corona-Krise bereits deutlich gesunken.

Joe Biden ist de facto der einzig verbliebene Kandidat der US-Demokraten für die Präsidentschaftswahl im Herbst. Trotzdem gehen formal noch Vorwahlen über die Bühne, die Ergebnisse für Indiana, Maryland und Pennsylvania werden für diesen Mittwoch erwartet.

Und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) stellt ihre repräsentative Mitgliederstudie zum "Digitalpakt Schule" und zur "Digitalisierung an Schulen" vor. Das dürfte viele Eltern und Schüler*innen interessieren.

Zahl des Tages: 100
An diesem Dienstag vor hundert Jahren ist Marcel Reich-Ranicki zur Welt gekommen. Mein Kollege Gerrit Bartels schreibt zum Geburtstag eine Würdigung des Holocaust-Überlebenden und bekanntesten deutschen Literaturkritikers und von einem Treffen mit technischen Hindernissen. Ich möchte Ihnen außerdem die Autobiographie "Mein Leben" von Reich-Ranicki empfehlen, ein großartiges, beeindruckendes Buch.

Das war unser werktäglicher Newsletter "Fragen des Tages", heute für Sie zusammengestellt von Ruth Ciesinger. Zur Anmeldung geht es hier.

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