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Berlin, U-Bahnhof Turmstraße: Maskenpflicht.

© Christoph Soeder/dpa

Fragen des Tages: Beginn der Maskenpflicht und Verzögerung bei der Corona-App - was heute wichtig war

Außerdem: Wie viele Ärzte sind infiziert? Sind die Lockdown-Schäden größer als ihr Nutzen? Der Überblick über die Ereignisse des Tages - und Tipps für den Corona-Alltag.

Das Corona-Update

Die aktuellen Zahlen zur Pandemie

Die Johns-Hopkins-Universität meldet weltweit knapp drei Millionen bestätigte Infizierte und knapp 210.000 registrierte Tote. Allein in den USA gibt es jetzt rund eine Million registrierte Corona-Fälle. 

Ein interessantes Detail aus den Auswertungen unseres Datenteams: In Deutschland gibt es derzeit rund 37.000 aktive Corona-Fälle, das sind knapp 25.000 aktive Fälle weniger als vor drei Wochen.

Deutschland, einig Maskenland? Ab heute gilt in der Republik fast flächendeckend eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften. Problem: In Deutschland gibt es nicht genug Masken für alle.

Zusammen mit den im Bestand befindlichen Masken kommt das Gesundheitsministerium aktuell auf rund 132 Millionen Stück. Sogar die Lufthansa wird eingespannt, um im Rahmen einer „Masken-Luftbrücke“ aus China im Bedarfsfall tonnenweise Masken rasch von Schanghai nach Frankfurt bringen zu können.

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In der Zwischenzeit behelfen sich viele mit Schals, Tüchern oder anderen abenteuerlichen Mundschutzen. Dass die Bürger auf "irgendeinen Lappen" angewiesen sind, hat Weltärztechef Frank Ulrich Montgomery heute in deutlichen Worten kritisiert: „Die Politik weiß seit drei Monaten, dass wir dieses Problem haben und hat es nicht geschafft, FFP2-Masken in Deutschland produzieren zu lassen oder zu importieren", wetterte er.

Die Bundesregierung hat bei der Corona-App die Reißleine gezogen. Statt einer zentralen Speicherung der Daten auf einen Server, auf den viele Zugriff haben, sollen die persönlichen Daten jetzt nur noch auf den Handys der Corona-App-Nutzer selbst gespeichert werden. 

Experten begrüßen den Schritt. Doch der Start der App verzögert sich damit wohl um Monate. Aus der Regierung will es derzeit niemand zugeben: Aber damit wankt eine der zentralen Säulen, um gezielt gegen das Corona-Virus vorzugehen und nicht mit einer Schrotflinten-Strategie wie dem Lockdown. 

Kritik an fehlender Corona-Registrierung von Ärzten: Im Kampf gegen die Corona-Epidemie gibt es bislang keine systematische Erfassung der infizierten Ärzte und anderer Beschäftigter in medizinischen Einrichtungen. Das dürfe nicht so bleiben, fordern nun Politiker und Ärzteverbände. Zwar weist das RKI aus, dass rund 8000 Mitarbeiter im medizinischen Bereich infiziert sind, aber die Angaben nennt das RKI selbst unvollständig. 

Lockdown-Schäden größer als der Nutzen? Je länger die einschneidenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens andauern, desto lauter werden die Forderungen nach einer weiteren Lockerung der staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. 

Die Befürworter einer schnelleren Normalisierung und einer Rückkehr in den Alltag vor dem Ausbruch des Virus argumentieren dabei häufig damit, dass der Lockdown ebenfalls erhebliche physische und psychische Schäden in der Bevölkerung verursacht.

Aber stimmt das wirklich? Wie schlimm sind die Folgen des Lockdowns? Welche Forschung gibt es bisher dazu? Hier finden Sie die Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Was sonst noch wichtig war

Brandenburg, Ziltendorf: Waldbrand im Juni 2019.
Brandenburg, Ziltendorf: Waldbrand im Juni 2019.

© Julian Stähle/dpa-Zentralbild/dpa

Es wird brennen: Was, wenn Feuerwehrtrupps in Quarantäne müssen? Die Waldbrandgefahr in Brandenburg ist extrem hoch. Und das Virus verschärft die Situation. 

Rasen, falsch parken, eng überholen: Autofahrer, die das Gesetz missachten, müssen ab morgen mit deutlich härteren Bußen rechnen. Fahrverbote können schnell ausgesprochen werden. Hier unser Überblick über die neuen Regeln. 

Der verstörende Absturz des Xavier Naidoo: Geht's noch tiefer? Ja klar. Jetzt lobt Xavier Naidoo einen mehrfach verurteilten Reichsbürger als „wahren Helden“. 

Iran und USA auf Kollisionskurs: Provokation als Programm: Wie sich die Konfrontation zwischen den USA und dem Iran im Persischen Golf wieder gefährlich hochschaukelt.

Unsere Tipps für den Corona-Alltag

Unser Rezept-Tiphttps://www.tagesspiegel.de/themen/genuss/schnelle-kueche-die-taegliche-rezeptkolumne-milchreis-a-la-st-john/25776410.htmlp: In Teil 31 gibt's ein Kinderessen auf Sterneniveau – Milchreis à la "St. John". 

Unsere Streaming-Tipps: An diesem Montag gibt's im Netz viel Klassik - aber auch frische Lyrikempfehlungen.

Unser Lese-Tipp Nr. 1: Zwischen Anarchismus und Zen – Martin Spenger porträtiert den amerikanischen Dichter Gary Snyder als Umweltaktivisten.

Unser Lese-Tipp Nr. 2: In seinem großartigen Roman „Arbeit“ erzählt der Berliner Schriftsteller Thorsten Nagelschmidt von denen, die den Laden am Laufen halten. 

Unser Sport-Tipp: Auch im Sitzen lässt sich das Koordinationsvermögen trainieren. Dazu braucht es nur einen Stuhl. Unsere Personal-Trainer erklären, wie es geht.

Mein Artikel-Tipp für Geschichtsinteressierte: Berlin könnte heute ganz anders aussehen. Fast vergessene Dokumente zeigen, wie erbittert vor 100 Jahren um die Zukunft der Stadt gerungen wurde. 

Gibt es was im Fernsehen?

Die Serien-Premieren im Mai: Amazon, Netflix, Sky und Disney gehen mit diversen Premieren in den Serien-Mai. Mit dabei: Der Abschluss der "Star Wars"-Saga. 

ZDFneo-Mini-Serie „Deutscher“: Was zwei Mittelstandsfamilien nach einem Wahlsieg von Rechtspopulisten erleben. 

Und hier noch eine Interview-Empfehlung: Schauspieler Christian Redl spricht über die Arbeit mit einem Wolf im „Spreewaldkrimi“, den Tod und Corona-Stubenarrest. 

Was sollte ich für morgen wissen?

Frankreich und Spanien wollen detaillierte Pläne für den Exit aus den Corona-Maßnahmen vorlegen und debattieren. In beiden Ländern hat sich die Situation nach schwierigen Wochen etwas entspannt. Auch Österreichs Kanzler Sebastian Kurz wird sich zu weiteren Lockerungen äußern. 

Videokonferenz der EU-Innenminister: Es soll unter anderem um die in der Corona-Krise eingeführten Grenzkontrollen im Schengenraum und mögliche Lockerungen gehen. Zudem soll über die Folgen der Pandemie für die Asyl- und Migrationspolitik beraten werden.

Zahl des Tages

1,77 Billionen Euro lassen sich die Staaten der Erde ihr Militär kosten. Das ist ein historischer Höchststand, wie das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri mitteilt. Durch die Corona-Krise werden die Ausgaben aber wohl erst einmal sinken.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Bleiben Sie gesund! Bei Fragen, Anregungen und Kritik erreichen Sie mich unter benjamin.reuter@tagesspiegel.de.

Danke und herzliche Grüße Ihr Benjamin Reuter Leiter Newsroom 

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