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Pigs on the Wing: In einer Tönnies-Schlachtfabrik sind über 600 Corona-Infektionen festgestellt worden.

© AFP

Fragen des Tages: Corona-Massenausbruch bei Tönnies und offene Schulen nach den Sommerferien

Atommächte prügeln sich im Himalaya + Seehofer will keine Polizisten nach Berlin schicken + Zoff bei der taz + Die Themen des Tages und ein Ausblick auf Morgen.

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Was ist passiert?

• 400 Corona-Infizierte in Tönnies-Schlachtbetrieb
Von 500 Testergebnissen der Mitarbeiter in dem Schlachthof im ostwestfälischen Kreis Gütersloh sind 400 positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Der Kreis Gütersloh kündigte an, alle Schulen und Kitas bis zu den Sommerferien zu schließen. Auch der FC Gütersloh stellte seinen Trainingsbetrieb vorläufig ein. Was konkret den Vorfall ausgelöst hat, wissen die Firmenvertreter bisher nicht.

• Schulen sollen nach Sommerferien wieder ganz öffnen
Die Schulen sollen spätestens nach den Sommerferien in allen Ländern in den Regelbetrieb zurückkehren. Dies gelte, falls sich die Infektionslage in der Corona-Krise weiterhin gleichbleibend gut entwickle. Das haben Bund und Länder beschlossen. In den meisten Ländern war das bereits geplant, Berlin hatte die Rückkehr zum Regelbetrieb bereits am Dienstag vergangener Woche beschlossen. Alle weiteren Ereignisse mit Blick auf das Coronavirus finden Sie hier in unserem Newsblog.

• Atommächte prügeln sich im Himalaya
Schon länger schwelt der Grenzkonflikt zwischen Indien und China im Himalaya. Nun forderten Auseinandersetzungen mit Stöcken und Steinen mindestens 20 Tote. Es war der blutigste Streit zwischen den beiden Ländern seit über 50 Jahren. 

• Keine Bundespolizisten mehr für Berlin
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will „bis auf Weiteres“ keine Bundespolizisten in die Hauptstadt schicken. Grund ist das hiesige Polizeigesetz. Seehofer meint: „Ich kann meine Beamten nicht dieser Diskriminierung aussetzen.“

• Provokation gegen Polizei
Am Ende kommt die Autor*in Hengameh Yaghoobifahrah zu dem Schluss, dass Polizeibeamte am besten auf einer „Mülldeponie“ aufgehoben seien. Der entsprechende Text polarisiert selbst in der Tageszeitung „taz“. Der Redaktion liegen zwar die Interessen von People of Colour (PoC) besonders am Herzen. Doch diese Kolumne war manchen definitiv zu viel – es wird intern heftig diskutiert.

Uncle Sam ist unzufrieden mit der Leistung Donald Trumps.
Uncle Sam ist unzufrieden mit der Leistung Donald Trumps.

© Karikatur: Klaus Stuttmann

Was wurde diskutiert?

• Wohin soll das neue Schuldendenken nur führen?
Die im Grundgesetz verankerte Schuldengrenze ist längst um 118,7 Milliarden Euro überschritten. Du kannst nur das ausgeben, was du hast – der Grundsatz gilt gegenwärtig vermutlich noch fürs Taschengeld, kommentiert unser Herausgeber Stephan-Andreas Casdorff. Er sorgt sich, dass womöglich aus dem Begriff Schulden die Begleitvorstellung der „Schuld“ verschwindet. 

• Wie geht es mit der Verkehrspolitik nach Corona weiter?
Jeder zweite Busfahrten-Anbieter fürchtet nach einer Umfrage das Aus. Durch die Busfahrer-Demo einerseits und durch eine Radfahrer-Demo für besseres Klima andererseits war heute halb Berlin lahmgelegt. Zumindest die Unternehmer hatten Erfolg: Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sicherte der Branche noch auf der Demo 170 Millionen Euro ab Juli zu. Dieser Text wurde in unserer Community besonders stark diskutiert.

Mia San Mundschutz - Bayern Trainer Hansi Flick hat bei den Bayern die gute Laune zurückgebracht.
Mia San Mundschutz - Bayern Trainer Hansi Flick hat bei den Bayern die gute Laune zurückgebracht.

© dpa

Was soll ich lesen?

Meister sind sie nun doch wieder geworden, die Bayern, diesmal zwei Spieltage vor dem Ende. Zum achten Mal hintereinander, zum 30. Mal insgesamt. Und dann lebt da noch der Traum vom Double, ja selbst vom Triple. Vor einem halben Jahr sah es genau danach nicht aus. Doch unter Hansi Flick stimmen Klima und Mentalität in München wieder. Wie er das geschafft hat, lesen Sie hier. 

Mary L. Trump weiß um die Höhen und Tiefen der menschlichen Psyche. Um Traumata aus frühester Kindheit, um die lebenslange Belastung, die unterdrückte Familiengeheimnisse und Missbrauch mit sich bringen können. Über ihren Onkel, US-Präsident Donald Trump, und die Abgründe ihrer Familie hat die 55-Jährige nun ein Buch geschrieben – es erscheint nur 98 Tage vor der Wahl. Unsere USA-Korrespondentin Juliane Schäuble gibt einen ersten Einblick, was von dem Buch zu erwarten ist.

Was können wir unternehmen?

Kochen: Beliebt in Süddeutschland und auch in Österreich, allein schon wegen ihres Variantenreichtums: Spinatknödel à la Obermaier. Sie versprechen kleinen Aufwand, bei großem Genuss.

Fernsehen: Der RBB startet die dritte Ausgabe seiner Spielfilm-Reihe "RBB queer". Mit dabei sind starke Coming-of-Age-Filme wie "Siebzehn", "Beach Rats" oder "Rafiki".

Fotos: Wie viel Vergangenheit und Zukunft steckt in der Gegenwart? Die Ausstellung „Time Present“ zeigt Fotografien aus der Sammlung Deutsche Bank im Palais Populaire.

Lesen: Katharina Nocun und Pia Lamberty sezieren in ihrem Buch „Fake Facts“ Verschwörungsdenken – auch zur Coronakrise: Selbst vermeintliche Spinnereien können demnach der Einstieg zu einer Radikalisierung sein.

Was sollte ich für morgen wissen?

Am Donnerstag verkündet der Bundesgerichtshof sein Urteil über die beiden als „Ku'damm-Raser“ bekannt gewordenen jungen Männer. Sie hatten im Februar 2016 auf dem Kurfürstendamm einen Unfall verursacht, bei dem ein Mann starb. Es könnte ein mildes Urteil werden: Im April schien sich abzuzeichnen, dass der Bundesgerichtshof Zweifel an der Begründbarkeit des Mordvorwurfs hat.

Erstmals seit der Corona-Krise reist Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Donnerstag nach Großbritannien. Dort sind Treffen mit Prinz Charles und Premier Boris Johnson geplant. Anlass ist die berühmte Radioansprache des französischen Generals und späteren Präsidenten Charles de Gaulle am 18. Juni vor 80 Jahren. Im Jahr 1940 rief er die Franzosen im Londoner Exil zum Widerstand gegen die Nazi-Besatzer auf, die wenige Tage zuvor in Paris einmarschiert waren.

Zahl des Tages: 70

Corona-Infizierte gibt es inzwischen in den unter Quarantäne gestellten Wohnblöcken in Neukölln Bezirksbürgermeister. Martin Hikel warnt vor diesem Hintergrund vor nachlassender Disziplin in der Allgemeinbevölkerung bei der Einhaltung der Corona-Regeln.

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