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Auch bundesweite nächtliche Ausgangssperren sind vor dem Corona-Beratungen im Gespräch.

© dpa/Robert Michael

Fragen des Tages: Lockdown-Verlängerung geplant und Nawalny zu Haft verurteilt – was wichtig war

Außerdem: Charité braucht mehr Impfstoff für Pflegekräfte. Betrunkener CDU-Bezirkspolitiker randaliert an Berliner Asia-Imbiss. Der Nachrichtenüberblick.

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Was ist passiert?

Mehrwöchige Lockdown-Verlängerung geplant: Mögliche Ausgangssperre ab 21 Uhr, weniger Passagiere im ÖPNV, Nachbessern der Hilfen – es wird ein neues Anti-Corona-Paket geschnürt. Doch Merkels Lockdown-Probleme wachsen, die Kritik nimmt zu.

Nawalny zu 30 Tagen Haft verurteilt: Am Sonntag wurde der Kremlkritiker bei der Rückkehr nach Russland verhaftet. Einen Tag später steht er schon vor Gericht – in einer Moskauer Polizeistation. Jetzt ruft Nawalny zu Protesten gegen die russische Regierung auf: „Habt keine Angst, geht auf die Straße.“

Charité braucht mehr Impfstoff für Pflegekräfte: Von Impfverweigerung ist an der Charité nichts zu spüren. Die Nachfrage ist groß, doch das Angebot gering. Auf den Corona-Stationen sind nicht alle geimpft. Warum die Impfdebatte an Deutschlands größtem Krankenhaus nur Wut provoziert, lesen Sie hier.

Betrunkener CDU-Bezirkspolitiker randaliert an Asia-Imbiss: Der Christdemokrat Harald Sielaff soll einen Imbiss-Mitarbeiter am Mehringdamm rassistisch beleidigt und attackiert haben. Der Polizei zeigte er seinen BVV-Ausweis vor. Die Hintergründe lesen Sie hier.

IW-Chef Michael Hüther im Interview: Der Ökonom wirft der Politik vor, über Monate keine empirische Grundlage für eine Bekämpfung der Pandemie geschaffen zu haben. Er fordert andere Maßnahmen und sagt: „Eine erneute Lockdown-Verschärfung jetzt ist nur schwer nachvollziehen.“

Was wurde diskutiert?

Deutschland vor Lockdown-Verlängerung: Wissen die Regierenden, was sie da tun? Von Maßnahme zu Maßnahme geht es mehr um die Akzeptanz der Beschlüsse. Doch jetzt ist eine langfristige Strategie gefragt, kommentiert unser Herausgeber Stephan-Andreas Casdorff.

Machtwechsel in den USA: Am Mittwoch wird Joe Biden als US-Präsident vereidigt. Unsere Korrespondentin Juliane Schäuble erklärt, warum das trotz allem ein Hoffnungsmoment ist. Sie schreibt: Trump mag am Ende sein, aber Hass und Wut bleiben eine Gefahr.

Welche Fehler Merz sogar zweimal macht: Frauen sind ein Machtfaktor in der CDU und für ihren Erfolg zentral. Auch 2021 scheint das nicht allen Männern in der Partei bewusst zu sein. Warum es unklug ist, die Frauen in der CDU zu unterschätzen, kommentiert Maria Fiedler.

Schwesig und die Nord-Stream-Stiftung: Die Ministerpräsidentin lässt sich von Nord Stream 2 eine Stiftung finanzieren - als Bollwerk gegen Sanktionen. Schaden nimmt sie in Kauf – weil sie ihre Landtagswahl in den Blick nimmt, kommentiert Hans Monath.

Was können Abonnenten lesen?

Berliner Immobilienpreise steigen um mehr als 12 Prozent: Früher Drogenkiez, jetzt teurer als Grunewald - in Neukölln und in ganz Berlin explodieren die Preise von Wohneigentum. Wo ist es noch günstig und wird der Trend anhalten? Ein Überblick,in welchen Bezirken die Immobilienpreise wie stark in die Höhe schnellen.

Wie Liquid Ecstasy ein Leben zerstörte: In einem Berliner Club nimmt Erik zum ersten Mal Liquid Ecstasy. Der Stoff bestimmt fortan sein Leben – bringt ihn um Schlaf, Job und ins Krankenhaus. Die Geschichte einer Droge, die einen ewig tanzen lässt.

Sie hatte Covid-19 und leitet heute ein Berliner Impfzentrum: Im März 2020 erkrankte Franzi von Kempis an Corona und erlebte eine Zäsur. Im Anschluss legte sie ihren Job auf Eis, um stellvertretende Leiterin im Impfzentrum an der Messe zu werden. Am Montag eröffnet es. Wie Corona ein Leben verändert hat, lesen Sie hier.

Wenn Angestellte trotz Corona ins Büro gezwungen werden: Viele Angestellte müssen ins Büro, obwohl sie im Homeoffice arbeiten könnten. Drei Betroffene berichten von Gleichgültigkeit, Spott und Kündigungsdrohungen. Eine wurde mit dem Satz konfrontiert: „Dann lassen Sie Ihr Kind halt allein zu Hause!“

Was können wir unternehmen?

Ein Comic lesen: Absurder Alltag und Stippvisiten im Traumland – Max Baitinger lässt in seinem Episodencomic „Happy Place“ einen eigenen Kosmos lebendig werden.

Eine Galerie anschauen: Die Window Gallery von Max Hetzler macht vor, wie sich Kunst in Corona-Zeiten zeigen lässt.

Einen Roman lesen: Österreich ist am Ende, Europa sowieso. Das erzählt David Schalko in seiner bösen Groteske „Bad Regina“ vor der morbiden Kulisse von Bad Gastein.

Was sollte ich für morgen wissen?

Bund und Länder beraten am Dienstag, für wie lange und in welcher Form der aktuell bis Ende Januar geltende Lockdown verlängert werden soll. Heute sind dazu schon eine Reihe von Vorgesprächen gelaufen, die Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ließen sich von Experten über die Infektionslage und die Gefährlichkeit von Virus-Mutationen informieren. Nächtliche Ausgangssperren sind inzwischen kein Tabu mehr, es könnte auch auf eine FFP2-Makenpflicht im ÖPNV hinauslaufen. Und natürlich ist da noch die Schulfrage.

Die deutschen Handballer spielen am Dienstag im Gruppenfinale der Weltmeisterschaft gegen Ungarn. Dabei wird Stammtorwart Andreas Wolff wieder zwischen die Pfosten rücken. Die Partie wird ab 20.30 Uhr im ZDF übertragen.

Zahl des Tages

150 Jahre ist heute auf den Tag genau her, dass Berlin erstmals die Hauptstadt eines vereinten Deutschlands war. Offiziell wird daran kaum erinnert. Zu groß ist offenbar die Angst, rechtsradikale „Reichsbürger“ auf die Straße zu treiben. Mein Kollege Bernd Matthies schreibt indes, dass auch ein getrübter Blick 150 Jahre zurück zu dem Schluss kommen müsste, dass Berlin als Reichshauptstadt keineswegs geringere Bewegungen ausgelöst hat als der republikanisch legitimierte Zusammenschluss zur Großstadt im Jahr 1920.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Wenn Sie Fragen, Anregungen, Kritik zu diesem neuen Newsletter haben, können Sie mir gerne mailen.

Danke und herzliche Grüße
Ihr
Fabian Löhe

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