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FRANCO FRATTINI: Ein Minister und das sinkende Schiff

„Verräter“ nannte Berlusconi kürzlich seine fliehenden Parlamentarier. Einer seiner Topleute scheint das Wort mit Inhalt füllen zu wollen: Im „Corriere della sera“ bringt Außenminister Franco Frattini, der die Lage Italiens noch vor wenigen Tagen schöngeredet hatte, seinen langjährigen Gönner in den Geruch des Bankrotteurs: „Niemand wird gern als Chef einer Kraft bezeichnet, die Italien in den Ruin getrieben hat“, sagte Frattini.

„Verräter“ nannte Berlusconi kürzlich seine fliehenden Parlamentarier. Einer seiner Topleute scheint das Wort mit Inhalt füllen zu wollen: Im „Corriere della sera“ bringt Außenminister Franco Frattini, der die Lage Italiens noch vor wenigen Tagen schöngeredet hatte, seinen langjährigen Gönner in den Geruch des Bankrotteurs: „Niemand wird gern als Chef einer Kraft bezeichnet, die Italien in den Ruin getrieben hat“, sagte Frattini. Das Interesse des Landes sei „wichtiger als Stadiongeheul“. Berlusconi ist Chef des AC Mailand; dass er das Land wie eine Firma und einen Fußballverein führe, ist sonst ein Vorwurf seiner Gegner. Frattini, der Berlusconi seit 2002 zweimal als Außenminister diente, droht zugleich mit

Austritt aus der Regierungspartei PdL, falls die sofort Neuwahlen anstrebe („Das Interesse der Nation ist wichtiger als alles andere“) und empfiehlt sich dem möglichen Nachfolger des alten Patrons: Mario Monti sei „eine Persönlichkeit mit beeindruckender Karriere“. ade

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