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Frankreich: Proteste gegen Einwanderungspolitik

Entsetzen nach dem Tod eines Einwanderers aus Mali: In französischen Städten haben am Samstag Tausende gegen die Einwanderungspolitik der Regierung demonstriert.

In der Hauptstadt Paris nahmen nach Angaben der Organisatoren bis zu 20.000 Menschen an einer Demonstration in der Nähe des Innenministeriums teil, die Polizei sprach dagegen von 4200 Teilnehmern. Auch in Lyon, Marseille, Toulouse und anderen Städten fanden Proteste statt. Die Demonstrationen fanden unter dem Eindruck des Todes eines Einwanderers aus Mali statt, der am Freitag auf der Flucht vor der französischen Polizei in einen Fluss gesprungen und ertrunken war. Die Demonstranten beklagten eine restriktive Einwanderunspolitik und forderten die Regierung auf, illegal eingereisten Arbeitern Papiere zu geben.

Nach Angaben aus Justikreisen hatten Polizisten den 29-jährigen Malier festgehalten, nachdem er die Absperrung zum Pariser Vorortzug RER ohne Fahrschein passiert hatte. Als die Polizei überprüfte, ob der Mann registriert war, ergriff er die Flucht. Die Beamten verfolgten ihn etwa 400 Meter weit, bis der 29-Jährige in die Marne sprang. Den Angaben zufolge zogen Rettungskräfte den bewusstlosen Mann aus dem Fluss, wenig später starb er im Krankenhaus. Die Polizei nahm interne Ermittlungen auf. In Frankreich leben Schätzungen zufolge 200.000 bis 400.000 Arbeiter ohne Papiere. (jam/AFP)

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