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Frankreich: Proteste gegen Villepin

Zwei Tage nach den landesweiten Protesten gegen die Arbeitsrechtsreform hat das französische Parlament am Donnerstag das Gesetz definitiv beschlossen. Die Proteste gegen das Reformwerk gehen indes weiter.

Paris - Nach der Nationalversammlung billigte der Senat das Gesetz, das für Berufsanfänger eine zweijährige Probezeit vorsieht. Die Proteste gegen das zentrale Reformwerk von Premierminister Dominique de Villepin gehen jedoch weiter. An fast jeder zweiten Universität gab es Streiks und Blockaden. Nach Umfragen wollen 55 Prozent der Franzosen, dass Villepin seine Reform zurückzieht.

Der Premierminister will trotz der Protestwelle hart bleiben und kündigte am Donnerstag an, die Reform werde «in den nächsten Wochen umgesetzt». Er dankte ausdrücklich der konservativen Mehrheit im Parlament, die seine Arbeitsrechtsreform unterstützt habe.

Arbeitsminister Gérard Larcher warf Gewerkschaften und Studenten vor, bei ihren Protesten die Herbstunruhen in den Vorstädten zu vergessen. Viele Menschen dort fänden ihr Leben lang keine Arbeit, und die Arbeitslosigkeit erreiche teilweise 55 Prozent, sagte er dem «Figaro». Die Reform solle jungen Leuten aus sozialen Brennpunkten eine Chance am Arbeitsmarkt geben. Die sozialistische Präsidentin der Region Poitou-Charente, Ségolène Royal, setzte in ihrer Region ein Verbot von Zuschüssen an Firmen durch, die das Reformgesetz anwenden. Larcher nannte dies illegal. (tso/dpa)

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