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Frankreich: Sarkozy spricht mit Gewerkschaften über Reformen

Noch vor seinem Amtsantritt hat Frankreichs künftiger Präsident Nicolas Sarkozy erste Gespräche mit den Gewerkschaften über seine geplanten Wirtschafts- und Sozialreformen geführt - das Treffen soll Massenproteste verhindern.

Paris - Sarkozy empfing mehrere Gewerkschaftsvertreter. Der Vorsitzende der mitgliederstärksten Gewerkschaft CFDT, François Chérèque, sagte nach dem Treffen, Sarkozy habe weitere Gespräche spätestens zehn Tage nach Übernahme seiner Funktion ab Mittwoch zugesichert. Damit will der neue Präsident Massenproteste gegen zentrale Reformen wie die Lockerung der 35-Stunden-Woche und die Abschaffung von Sonderregeln für die Renten im Öffentlichen Dienst verhindern.

Chérèque verwies darauf, dass es eine "Premiere" sei, dass ein neu gewählter Staatschef noch vor Amtsantritt mit den Gewerkschaften spreche. Bis Dienstag will Sarkozy Vertreter aller fünf großen französischen Gewerkschaften empfangen. Der neue Staatschef schlägt den Arbeitnehmervertretern unter anderem vier "Sozialkonferenzen" im September vor, auf denen über die Bereiche soziale Demokratie, Gleichstellung von Mann und Frau, Arbeitsbedingungen und die so genannte Flexisecurité gesprochen werden soll. Diese sieht eine Verkürzung der Kündigungsfristen bei gleichzeitiger Erhöhung der Entschädigungszahlungen für entlassene Beschäftigte vor.

Auf Widerstand stößt bei den Gewerkschaften auch der Plan Sarkozys, im Öffentlichen Dienst die Verpflichtung zu Mindestdienstleistungen bei Streiks einzuführen. Gibt es dort mit den Beschäftigten bis zum Herbst keine Einigung, soll dies per Gesetz vorgeschrieben werden. (tso/AFP)

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