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Frankreich: Studenten bauen Straßensperren

Einen Tag nach den Streiks und Massendemonstrationen haben die französischen Studenten ihre Proteste gegen einen Abbau des Kündigungs- schutzes mit Blockaden von Hochschulen und Straßen fortgesetzt.

Paris - In Rennes, Nantes, Brest und Lannion in der Bretagne sperrten Studenten die Einfallstraßen. Es kam zu kilometerlangen Staus. Innenminister Nicolas Sarkozy forderte in einem Interview der Zeitung «Le Parisien» (Mittwochausgabe) «echte Verhandlungen ohne Vorbehalte» mit den Gewerkschaften. Die Lage stecke voller Gefahren, sagte Sarkozy. Ein Kompromiss sei keine Schande. Gewerkschaften, zahlreiche Zeitungen und die Opposition riefen Präsident Jacques Chirac zum Eingreifen auf, weil Premierminister Dominique de Villepin unnachgiebig auf seiner Reform beharre. Der Elyséepalast erklärte, Chirac werde sich «in den kommenden Tagen äußern».

«Man kann das Land nicht gegen die Wand fahren lassen, nur weil ein Mann sich alleine gegen alle versteift», sagte die sozialistische Ex-Sozialministerin Martine Aubry (PS). Die «außergewöhnlichen» Proteste von Millionen Menschen vereinten «alle Generationen». Dagegen erklärte Bildungsminister Gilles de Robien: «Die Menschenmengen, die Dienstag demonstriert haben, waren bedeutend, aber mit Sicherheit nicht beeindruckend. Vor einem Jahr haben die selben Leute gegen die Schulreform demonstriert, und heute sagen alle, dass deren Anwendung gesund für unsere Jugend ist.» Am Dienstag waren je nach Zählung landesweit eine bis drei Millionen Menschen auf die Straße gegangen. (tso/dpa)

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