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Elite-Polizisten sichern Marseille.

© dpa

Update

Frankreich: Vermummte schießen in Marseille um sich

Kurz vor dem Besuch von Regierungschef Valls in der südfranzösischen Stadt haben Unbekannte Schüsse abgegeben. Hintergrund sollen Bandenkriege sein.

Während einer Polizeiaktion in der französischen Hafenstadt Marseille haben bewaffnete Unbekannte das Feuer eröffnet. Die Schießerei am Montag wenige Stunden vor einem Besuch von Regierungschef Manuel Valls löste einen Großeinsatz von Sicherheitskräften aus. Verletzt wurde niemand.

Nach Polizeiangaben wurde in dem von Bandenkriegen betroffenen Stadtteil La Castellane in die Luft geschossen, als drei Polizeifahrzeuge vor einem Gebäudekomplex vorfuhren. Zudem sei auf ein Auto gezielt worden. Unter den Beamten war auch der regionale Polizeichef.

Die Polizei sperrte das Gebiet umgehend ab. Spezialeinheiten mit gepanzerten Fahrzeugen rückten in den Bereich vor. Die Suche nach den Schützen blieb zunächst erfolglos. In einer Wohnung wurden mehrere Gewehre, kugelsichere Westen, Drogen und Bargeld gefunden.

Marseille ist seit Jahren Schauplatz von Bandenkriegen, Schießereien und Morden auf offener Straße. Im Stadtteil La Castellane war erst im Januar ein 25-Jähriger erschossen worden.

Der Besuch von Valls am Nachmittag galt der Sicherheit in der Mittelmeerstadt und der Situation in den Schulen. Dafür war die Begleitung von Innenminister Bernard Cazeneuve und Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem vorgesehen.

Valls nannte die Schüsse inakzeptabel. Gleichzeitig betonte der Regierungschef Erfolge bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität in jüngster Zeit, warnte aber ausdrücklich vor Selbstzufriedenheit. Es gelte, die Sicherheit in den problematischen Stadtteilen wiederherzustellen.

In Frankreich herrschen seit den islamistisch motivierten Angriffen auf die Satirezeitung “Charlie Hebdo“ und einen jüdischen Supermarkt in Paris verschärfte Sicherheitsvorkehrungen. Bei den Anschlägen waren Anfang Januar 17 Menschen getötet worden. Auch die drei Attentäter kamen um.

Vor einer Woche hatte ein 30-Jähriger zwei Soldaten in Nizza mit einem Messer angegriffen und leicht verletzt. Die Soldaten sollten eine jüdische Einrichtung schützen. (dpa/Reuters)

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