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Francois Hollande.

© dpa

Frankreichs Präsidentschaftswahl: Einer gegen Sarkozy

Francois Hollande ist Favorit der Sozialisten

In der parteioffenen Vorwahl der französischen Sozialisten hat sich der frühere Parteichef Francois Hollande als Favorit für die Nominierung zum Kandidaten der Präsidentenwahl 2012 qualifiziert. Nach der Auszählung der Hälfte der zwei Millionen Stimmzettel, die in der ersten Runde am Sonntag abgegeben wurden, kann Hollande mit einem Stimmenanteil von rund 40 Prozent rechnen. Für seine wichtigste Konkurrentin Martin Aubry, die ihm 2008 als Parteichefin nachfolgte, wurde ein Anteil von 30 Prozent angegeben.

Für das am späten Abend erwartete definitive Ergebnis wurden von Wahlexperten leichte Veränderungen zwar nicht ausgeschlossen, da bei der Hochrechnung die Stimmenauszählung in mehreren Großstädten noch nicht beendet war. Es gab jedoch keinen Zweifel, dass die Entscheidung, wer als Herausforderer der Linken gegen Präsident Nicolas Sarkozy antreten wird, am nächsten Sonntag zwischen Hollande und Aubry fallen wird. Von den übrigen Bewerbern schied der Parteilinke Arnaud Montebourg mit 17 Prozent aus dem Rennen aus. Die 2007 gegen Sarkozy unterlegene Ségolène Royal kam auf magere sieben Prozent. Zwei weitere Bewerber, der Reformist Manuel Valls, und der Präsident der mit den Sozialisten verbündeten linksbürgerlichen Radikalen, Jean-Michel Baylet, landeten abgeschlagen auf den letzten Plätzen. Je nachdem wem die Wähler dieser ausgeschiedenen Bewerber in einer Woche ihre Stimmen geben, könnte dies den Ausgang der Stichwahl entscheiden.

Mit der am Vorbild amerikanischer Primaries orientierten Vorwahl haben Frankreichs Sozialisten politisches Neuland betreten. Statt wie früher lediglich die etwa 200 000 Parteimitglieder zur Kandidatenkür aufzurufen, stand die Abstimmung allen Wahlberechtigten offen. Voraussetzung war, dass sie sich mit ihrer Unterschrift zu einer Erklärung über die „Grundwerte der Linken und der Republik“ bekannten und sich mit einem Beitrag von mindestens einem Euro an den Kosten von drei Millionen Euro beteiligten. Von dieser neuen Möglichkeit machten rund zwei Millionen Wähler Gebrauch.

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