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Französisches Präsidentenamt: Royal will kandidieren

Die französische Politikerin Ségolène Royal hat ihre Kandidatur für das Präsidentenamt angekündigt. Im parteiinternen Rennen wird sie vermutlich gegen drei weitere Sozialisten antreten.

Vitrolles - "Ja, ich akzeptiere die Aufgabe", als erstes wolle sie sich nun den Sozialisten zur Abstimmung stellen, sagte die aussichtsreichste Anwärterin auf das höchste Staatsamt innerhalb der Sozialistischen Partei (PS) bei einer Veranstaltung am Freitagabend in Vitrolles. Nach der parteiinternen Abstimmung wolle sie das Vertrauen aller Franzosen bei den Wahlen im April 2007 gewinnen.

Der für Wahlen zuständige Parteisekretär Bruno Le Roux sagte, vier Bewerber verfügten über die notwendigen 30 Patenschaften aus der erweiterten PS-Führung: Demnach können die Ex-Minister Laurent Fabius, Jack Lang und Dominique Strauss-Kahn gegen Royal antreten. Die Bewerber müssen sich von Samstag bis Dienstag offiziell anmelden; die Entscheidung fällt Mitte November in einer Urabstimmung der Parteibasis. Als erster hatte Strauss-Kahn seine Bewerbung erklärt.

Die 53-jährige Royal ist seit 2004 Präsidentin der 1,6 Millionen Einwohner zählenden Region Poitou-Charentes im Westen des Landes. Sie wurde am 22. September 1953 im Senegal als Tochter eines Armeeoffiziers im Senegal geboren. Seit Ende der 70er Jahre ist sie Lebensgefährtin von Sozialistenchef François Hollande, den sie nach einem Politikstudium auf der Verwaltungshochschule ENA kennenlernte und mit dem sie vier Kinder hat.

Beraterin von Mitterrand

Ihre Karriere begann Royal Anfang der 80er Jahre als Beraterin des damaligen sozialistischen Staatspräsidenten François Mitterrand. 1992 bis 1993 war sie Umweltministerin und von 1997 bis 2000 Beigeordnete Ministerin für das Schulwesen. Bis zur Abwahl der sozialistischen Regierung im Jahr 2002 übernahm sie dann als Beigeordnete Ministerin den Bereich Familie und Kinder.

In der Vorbereitung ihrer Kampagne verzichtete Royal bewusst auf eine enge Anbindung an die Partei. Seit rund einem Jahr erzielte sie in Umfragen aber regelmäßig die höchsten Werte unter möglichen sozialistischen Kandidaten - zuletzt mehr als 50 Prozent Zustimmung bei Anhängern der Partei. Laut Umfragen war sie unter den sozialistischen Anwärtern die einzige mit reellen Chancen und auch die einzige, die den wahrscheinlichen Präsidentschaftskandidaten der konservativen Regierungspartei UMP, Innenminister Nicolas Sarkozy, schlagen könnte. (tso/AFP)

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