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Politik: Frauen bei der Bundeswehr: Im Anmarsch auf die Männerbastion

Der Dienstantritt der jungen Soldatinnen am Dienstag ist der vorläufige Schlusspunkt im Kampf um eine der letzten Männerbastionen des Landes. Zu verdanken ist das vor allem einer jungen Frau.

Der Dienstantritt der jungen Soldatinnen am Dienstag ist der vorläufige Schlusspunkt im Kampf um eine der letzten Männerbastionen des Landes. Zu verdanken ist das vor allem einer jungen Frau. Die Elektronikerin Tanja Kreil aus Hannover war es, die beim Europäischen Gerichtshof in Luxemburg auf eine völlige Öffnung der Truppe geklagt hatte. Mit ihrem Sieg vor einem Jahr schrieb die damals 23-Jährige Rechtsgeschichte. Dennoch war der gestrige 2. Januar für die Vorkämpferin kaum mehr als ein ganz normaler Arbeitstag. Denn schon während des Verfahrens hatte Kreil beschlossen, ihrem alten Beruf als Elektronikerin bei Siemens treu zu bleiben. Nur um die Erfolgsaussichten ihrer Klage nicht zu gefährden, hielt sie bis zum Schluss ihre Bewerbung beim Bund aufrecht.

Die jetzt eingerückten Kombattantinnen in Heer, Luftwaffe und Marine sind unterdessen nur "die Spitze des Eisberges", wie Bernhard Gertz, Vorsitzender des Bundeswehrverbandes, dem Tagesspiegel sagte. Mittelfristig erwartet die Lobby-Organisation einen Frauenanteil von zehn Prozent. Schon im Juli würden bis zu 350 künftige Offizierinnen ihren Dienst antreten. Größere Schwierigkeiten zwischen männlichen und weiblichen Soldatinnen erwartet Gertz nicht. Es werde allerdings darauf geachtet, nicht einzelne Frauen in Männereinheiten einzusetzen, um das Mobbingrisiko zu mindern. Ansonsten könnte die Anwesenheit von Soldatinnen durchaus anregend wirken - auch im Sinne der Truppe. Gertz erwartet, dass "die Gegenwart von Frauen manche Männer veranlasst, mehr Leistung zu bringen."

lvt

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