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Michail Chodorkowski

© dpa

Freigelassener Kremlkritiker: Chodorkowski wünscht sich offene Worte

Bei seinem Besuch in Berlin betont der freigelassene Kremlgegner, wie wichtig deutliche Worte Richtung Moskau sind. Das zeige bei Russlands Präsident Wladimir Putin durchaus Wirkung.

Der freigelassene Kremlkritiker Michail Chodorkowski hat am Donnerstag dem bisherigen Russland-Koordinator der Bundesregierung, Andreas Schockenhoff (CDU), für die Unterstützung während seiner Haftzeit gedankt und zugleich die Bedeutung deutlicher Worte gegenüber Moskau betont. „Er hat gesagt, es sei wichtig, dass die Verantwortlichen im Westen die Vorgänge in Russland offen ansprechen“, sagte Schockenhoff nach dem mehr als einstündigen Gespräch. „Das werde in Russland wahrgenommen und bleibe nicht ohne Wirkung auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der im Westen als Gesprächspartner anerkannt sein wolle.“

Chodorkowski will politische Bildung in Russland fördern

Chodorkowski hatte bereits kurz nach seiner Freilassung im Dezember vergangenen Jahres betont, dass er nicht selbst in die Politik gehen wolle. Auch eine Tätigkeit in der Wirtschaft schloss der frühere Chef des Ölkonzerns Jukos aus. „Ich werde meine wiedergewonnene Freiheit dazu nutzen, mich für diejenigen einzusetzen, die sich weiterhin unter zweifelhaften Umständen in Haft befinden“, erklärte Chodorkowski am Donnerstag nach dem Gespräch in Berlin. Neben dem Engagement für politische Gefangene wolle sich Chodorkowski auch um die Förderung der politischen Bildung und des Pluralismus in Russland bemühen, berichtete Schockenhoff.

Der 50-jährige Ex-Oligarch war mehr als zehn Jahre in Haft gewesen. Die Strafverfahren gegen ihn wurden international als politisch motiviert kritisiert.

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