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Politik: Friedensgespräche in Elfenbeinküste gescheitert

Rebellen drohen mit Angriff auf Hauptstadt

Nairobi/Accra/Abidjan (dpa). Die Verhandlungen zwischen der Regierung der Elfenbeinküste und Rebellenvertretern in Ghana sind nach dortigen Rundfunkangaben gescheitert. Damit wuchs am Samstag die Furcht vor einer Rebellenoffensive. Ministerpräsident Seydou Diarra und Rebellenführer Guillaume Soro seien zu keiner Einigung gekommen, berichteten lokale Rundfunksender. Die Rebellen der Patriotischen Bewegung der Elfenbeinküste (MPIC) haben für Montag mit einem Marsch auf die Regierungsstadt Abidjan gedroht, sollte der vor drei Wochen in Paris geschlossene Friedensvertrag nicht eingehalten werden.

Ministerpräsident Diarra hatte in der ghanaischen Hauptstadt Accra mit drei Mitgliedern der MPIC verhandelt, um das Friedensabkommen zu retten. Demnach sollten die Aufrührer in einer „Regierung der nationalen Versöhnung“ den Innen sowie den Verteidigungsminister stellen. Präsident Laurent Gbagbo hatte den Vertrag im Nachhinein jedoch lediglich als „Arbeitsgrundlage“ herabgestuft. Er will den Rebellen die Ministerien nicht überlassen.

„Es gibt keine Kompromisse mehr“, erklärte Soro. „Alles ist bereits diskutiert worden.“ Zwei weitere Rebellengruppen hatten erst gar keine Vertreter zu den Gesprächen entsandt, zu denen Ghanas Präsident John Kufuor als Vorsitzender der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas am Freitag eingeladen hatte.

Das westafrikanische Land mit rund 15 Millionen Einwohnern ist seit Beginn der Kämpfe Mitte September geteilt.

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