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Friedensgutachten: Militärische Einsätze sind keine Lösung

Als "politische Flickschusterei" bezeichnet das Friedensgutachten für 2009 die militärischen Einsätze in Afghanistan und Pakistan. Auch die militärische Strategie in Somalia wird scharf kritisiert.

"Wir stellen fest, dass es die immer wieder angemahnte Strategie für beide Länder weiterhin nicht gibt." Dem Ansatz, weitere Truppen nach Afghanistan zu schicken, erteilen die Friedensforschungsinstitute eine Absage, weil das den Krieg nicht beenden werde. Da der Krieg "innergesellschaftlich" begründet sei, könnten nur Regeln und Strukturen helfen, also das Rechtswesen und die Polizei. "Mit legitimer Staatlichkeit an der sozialen Basis steht und fällt jede Afghanistan-Strategie", heißt es in dem Gutachten.

Auch die militärischen Einsätze, um vor den Küsten Somalias die Piraterie zu bekämpfen, findet wenig Gnade vor den Augen der Experten. Vielmehr prangern sie an, dass die Ursache für diese Art der Kriminalität in der illegalen Überfischung und der ebenfalls illegalen Verklappung von Giftmüll zu suchen sei. Beides schädige die Bevölkerung und die Wirtschaft Somalias und dürfe nicht ignoriert werden.

An dem Gutachten haben mitgearbeitet: das Institut für Entwicklung und Frieden (INEF), das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH), der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST), der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) und dem Bonn International Center for Conversion (BICC). (sp/dpa)

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