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Politik: Früherer Verteidigungsminister der Enklave unter Attentatsverdacht

Bei einem Attentat ist der Präsident der separatistischen armenischen Enklave Berg-Karabach in Aserbaidschan, Arkadi Gukasjan, schwer verletzt worden. Nach Angaben des Pressedienstes des armenischen Präsidenten erlitt Gukasjan (43) Schussverletzungen am Bein, als Unbekannte am Dienstagabend in der Hauptstadt Stepanakert das Feuer auf seinen Wagen eröffneten.

Bei einem Attentat ist der Präsident der separatistischen armenischen Enklave Berg-Karabach in Aserbaidschan, Arkadi Gukasjan, schwer verletzt worden. Nach Angaben des Pressedienstes des armenischen Präsidenten erlitt Gukasjan (43) Schussverletzungen am Bein, als Unbekannte am Dienstagabend in der Hauptstadt Stepanakert das Feuer auf seinen Wagen eröffneten. Auch der Fahrer und ein Leibwächter seien verletzt worden. Gukasjan, der seit Herbst 1997 Führer der international nicht anerkannten Republik Berg-Karabach ist, sei außer Lebensgefahr, hieß es am Mittwoch.

Unter Tatverdacht seien der frühere Verteidigungsminister Karabachs, Samwel Babajan, der Bürgermeister von Stepanakert und 20 weitere Menschen festgenommen worden, verlautete aus Sicherheitskreisen in Stepanakert. Babajan, ein Gegner Gukasjans, gilt als graue Eminenz in Karabach. Er soll die Wirtschaft Berg-Karabachs wesentlich kontrollieren.

Das vorwiegend von Armeniern besiedelte Gebiet gehört zu Aserbaidschan, hat sich aber davon losgesagt. Die beiden Kaukasus-Nachbarstaaten Armenien und Aserbaidschan führten von 1992 bis 1994 einen Krieg um Berg-Karabach. Seitdem gilt ein Waffenstillstand, der Friedensprozess stockt jedoch. Die Verhandlungen beider Länder waren erst kürzlich wieder unterbrochen worden. Die Politik Armeniens leidet noch unter den Folgen der tödlichen Anschläge auf den armenischen Regierungschef und sieben weitere Politiker im vergangenen Oktober. In einer ersten Reaktion sagte der aserbaidschanische Präsident Geidar Alijew, das Attentat stehe in keinem Zusammenhang mit den Friedensverhandlungen.

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