zum Hauptinhalt
Bundestagspräsident Norbert Lammert sollte schnell aufklären.

© dpa

Füllhorn Bundestag: Was die sich leisten

Die Montblanc-Affäre ist noch lange nicht ausgestanden. Da hilft nur Transparenz. Ein Kommentar

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

War es nicht unlängst erst, dass der Bundestagspräsident ein wenig zerknirscht erklären musste, dass in seinem Hohen Haus die Bestellungen teurer Füller vielleicht doch aus dem Ruder gelaufen seien? Gut, da mochte man noch denken: Kann ja passieren, Einzelfälle, kommt nicht wieder vor, decken wir nun den gnädigen Mantel des Schweigens darüber. Von wegen.

Es geht auch um iPhones, iPads und Laptops

Die Berichte in „Bild“ waren nur die ersten einer Recherche, die ganz offenbar ein seltsames Verständnis von der Position des Volksvertreters zutage fördern. iPhones, iPads, Laptops – ja, was ist denn noch alles auf Steuerzahlerkosten angeschafft worden, genauer: auf Kosten des Souveräns, der wir Bundesbürger alle sind? Das ist nicht in Ordnung. In diesen Zeiten, da die Wähler sowieso skeptisch sind, ob ihre Vertreter sich nicht mehr leisten, als sie für den Staat leisten, kann das zu neuer Politikerverdrossenheit führen. Und dazu, dass die Falschen gewählt werden, diejenigen nämlich, die das Fehlverhalten populistisch ausschlachten können: Protestparteien. Die Alternative? Der Bundestagspräsident klärt jetzt alles auf, transparent, ohne Rücksicht auf die Person, und alle Abgeordneten beschließen zusammen neue Regeln. Das Jahr bis zur nächsten Wahl wird dafür ja wohl reichen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false