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Politik: Fünf Festnahmen nach Brandanschlag auf Moschee

Polizei in Wolfenbüttel sieht Ausländerhass als Motiv

Wolfenbüttel (dpa). Nach einem Brandanschlag auf eine türkische Moschee in der niedersächsischen Stadt Wolfenbüttel hat die Polizei fünf junge Männer aus der rechten Szene vorläufig festgenommen. Motiv der 16 bis 22 Jahre alten Verdächtigen sei Ausländerfeindlichkeit gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag. Die Gruppe hatte am frühen Samstagmorgen mehrfach versucht, das Gebäude mit Molotow-Cocktails in Brand zu setzen.

In dem Haus lebt auch eine Familie mit Kindern, die aber unverletzt blieb. Es entstand nur geringer Sachschaden durch Ruß an der Fassade. Die Tat wurde am zehnten Jahrestag des Brandanschlags von Mölln verübt. Am 23. November 1992 waren in der schleswig- holsteinischen Stadt drei Türkinnen, darunter zwei Kinder, von Rechtsextremisten getötet worden.

Nach bisherigem Ermittlungsstand gingen die Täter in der Nacht zum Samstag drei Mal zu dem Wohn- und Geschäftshaus in der Innenstadt und bewarfen es mit Brandsätzen. Nach zwei Fehlversuchen seien vier der Täter zurückgekommen, sagte der Polizeisprecher.    Erst nach dem letzten Versuch gegen 3 Uhr 30 waren Anwohner aufmerksam geworden und hatten die Feuerwehr alarmiert. Es sei nur deshalb ein größeres Unglück verhindert worden, weil die Molotow- Cocktails die Fenster nicht durchbrachen, sagte der Sprecher. In dem Haus befindet sich außer der Moschee und einem türkischen Gemüsegeschäft auch die Wohnung des Imams, der dort mit seiner Frau und zwei Kindern lebt.  

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