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Politik: Für alle Fälle

Großbritannien will genügend Pockenimpfstoff einlagern, um im Falle eines Angriffs von Bioterroristen die gesamte Bevölkerung impfen zu können. „Wir wollen für jeden Eventualfall gerüstet sein“, sagte der oberste Gesundheitsbeamte der Regierung, Liam Donaldson.

Großbritannien will genügend Pockenimpfstoff einlagern, um im Falle eines Angriffs von Bioterroristen die gesamte Bevölkerung impfen zu können. „Wir wollen für jeden Eventualfall gerüstet sein“, sagte der oberste Gesundheitsbeamte der Regierung, Liam Donaldson. Eine unmittelbare Beziehung zu einem möglichen Irak-Krieg stellte er jedoch nicht her. Die Behörden wollen zwar keine prophylaktische Massenimpfung, aber in der Lage sein, notfalls alle knapp 58 Millionen Inselbewohner zu impfen. Vor zwei Wochen hatte die amerikanische Regierung ein Notfallprogramm beschlossen, mit dem alle 228 Millionen Amerikaner innerhalb einer Woche geimpft werden könnten. Die Briten wollen nun durch die Impfung von Gesundheitspersonal eine „erste Verteidigungslinie“ gegen einen Bio-Angriff ziehen. Israel hat Schlüsselpersonal wegen seiner Nähe zum Irak bereits geimpft. Die britischen Behörden selbst halten einen Angriff mit einem Pockenerreger für „unwahrscheinlich“, doch vor einem Jahr hatte in den USA das Planspiel „Dark Winter“ ergeben, wie schnell die Zahl der Todesfälle bei einem Pockenangriff steigen könnte – nach acht Wochen wären mehr als eine Million Menschen gestorben. Die Krankheit selbst wurde bereits 1980 durch Massenimpfungen ausgerottet. Erreger existieren nur noch in amerikanischen und russischen Laboren. mth

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