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Politik: "Für Freiheit und Frieden": 60 000 Spanier demonstrieren gegen die Eta

In Nordspanien haben am Wochenende nach Polizeiangaben 60 000 Menschen gegen die Gewalt der baskischen Untergrundorganisation Eta demonstriert. In Portugalete nahe Bilbao verfolgten sie zunächst von der Straße aus den Trauergottesdienst für den 25-jährigen baskischen Polizisten, der am Freitag getötet worden war.

In Nordspanien haben am Wochenende nach Polizeiangaben 60 000 Menschen gegen die Gewalt der baskischen Untergrundorganisation Eta demonstriert. In Portugalete nahe Bilbao verfolgten sie zunächst von der Straße aus den Trauergottesdienst für den 25-jährigen baskischen Polizisten, der am Freitag getötet worden war. Anschließend zogen die Demonstranten in einem Schweigemarsch unter dem Motto "Für Freiheit und Frieden. Eta nein!" durch die Straßen. Mitglieder fast aller politischen Parteien nahmen an der Kundgebung teil, nur die Vertreter der Eta-nahen Partei Euskal Herritarok (EH) blieben der Veranstaltung fern. In der Nacht zum Sonntag wurden 16 führende Mitglieder der Eta-nahen Jugendorganisation Haika wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und Aufstachelung zur Gewalt inhaftiert. Diese Maßnahme erfolgte auf Anordnung des Madrider Richters Baltasar Garzon, der die Eta seit Jahren verfolgt. Es handelt sich um zwölf Männer und drei Frauen im Alter zwischen 21 und 26 Jahren.

Unterdessen wurde am frühen Sonntagmorgen bei der Explosion einer Bombe im nordspanischen Azpeitia das Haus eines baskischen Polizisten beschädigt. Verletzte gab es nicht.

An dem Schweigemarsch in Portugalete beteiligten sich auch der spanische Innenminister Mariano Rajoy von der rechten Volkspartei (PP) und der PP-Vorsitzende im Baskenland, Carlos Iturgaiz. Von einem Teil der Menge wurden die beiden Politiker ausgebuht und ausgepfiffen. Der Polizeibeamte war bei einem offenbar von der Eta verübten gezielten Anschlag auf baskische Polizisten getötet worden. Sein Kollege wurde verletzt. Eine Patrouille wurde telefonisch zu einem Platz in der Kleinstadt Hernani bei San Sebastian gelockt, wo ein Fahrzeug die Straße blockierte. Wenige Minuten später explodierte die Autobombe. Erst in der Nacht zum Donnerstag hatte ein mutmaßliches Eta-Kommando 1,6 Tonnen Sprengstoff in Südfrankreich erbeutet.

Die französische Polizei hatte am Samstag zwei mutmaßliche Mitglieder der ETA in der südwestfranzösischen Stadt Montfort-en-Chalosse festgenommen, wie aus dem Umfeld der Ermittler verlautete. Bei ihrer Festnahme seien die beiden Spanier im Besitz von Waffen und falschen Papieren gewesen. Nach den jüngsten Vorfällen wurde eine weitere Eskalation der Gewalt im spanischen Baskenland befürchet, wo im Mai Wahlen stattfinden.

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