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Teilnehmer des Ostermarschs an der Berliner Volksbühne

© dpa/Paul Zinken

Für Frieden und Abrüstung: Einige Tausend Teilnehmer bei Ostermärschen in ganz Deutschland

Früher kamen Hundertausende zu den Ostermärschen. Nun meldet Berlin mit 1000 Menschen die größte Teilnahme. Doch Zahlen sind den Organisatoren nicht wichtig.

Einige Tausend Friedensaktivisten haben sich nach Angaben des Netzwerks Friedenskooperative seit Gründonnerstag an Ostermärschen in ganz Deutschland beteiligt. Die bundesweit größte Aktion - der dreitägige Rhein-Ruhr-Marsch - setzte sich Karsamstag mit rund 300 Demonstrierenden in Duisburg in Bewegung.

Auch in Düsseldorf, Flensburg, Schwerin, Bremen und vielen anderen Städten zogen Menschen bei strahlendem Sonnenschein für Frieden und Abrüstung und das Verbot von Atomwaffen auf die Straße.

Etwa 1000 Rüstungsgegner beteiligten am traditionellen Berliner Ostermarsch. Unter dem Motto „Abrüsten statt Aufrüsten - die Welt braucht Frieden statt Kriegsbündnisse“ führte der Demonstrationszug durch Berlin-Mitte und Prenzlauer Berg. Auf Transparenten und Plakaten forderten die Friedensaktivisten unter anderem den Abzug aller Atomwaffen, den Nato-Austritt Deutschlands, ein Ende der Auslandseinsätze der Bundeswehr und ein Ende der Russland-Sanktionen. Die Polizei sprach von knapp unter 1000 Teilnehmern, Beobachter von weitaus mehr.

Während die Bewegung bis in die 80er Jahre hinein Hunderttausende mobilisieren konnte, werden inzwischen in den meisten Städte nur noch mehrere Hundert Aktivisten gezählt. Nur wenige bringen es über die 1000er-Marke.

In der rund eine Million Einwohner zählenden Domstadt Köln etwa vermeldete die Polizei nur 60 Demonstrierende. Allerdings seien die Aktivisten dort auch zur Hauptkundgebung nach Düsseldorf gezogen, erklärte der Sprecher des in Bonn ansässigen Netzwerks, Kristian Golla, die Teilnehmerzahlen. Vielerorts habe es immerhin Steigerungen gegenüber dem Vorjahr gegeben.

„Der Ostermarsch ist nicht der Zähl-Appell der Friedensbewegung“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Die Gesellschaft und ihre Protestformen hätten sich im Laufe der Jahrzehnte verändert. „Insofern ist es doch schön, dass die Fridays-for-future-Bewegung die Latsch-Demo wiederentdeckt hat.“ Nach Angaben der Friedenskooperative waren von Gründonnerstag bis Ostermontag in mehr als 100 deutschen Städten Ostermärsche geplant. (dpa, epd)

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