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Wie füreinander geschaffen, Obama und Merkel

© AFP

G-7-Gipfel mit Obama und Merkel: Ein trautes Paar

Barack Obama sagt, Deutschland und Amerika würden „eines der stärksten Bündnisse bilden, das die Welt je gekannt hat“. Doch bereits vor dem G-7-Gipfel deutete sich eine kleine Wende an. Amerika und Europa entdecken einander gerade neu. Ein Kurzkommentar.

Ein Kommentar von Malte Lehming

Es ist ein seltsames Paar, das sich da zum Auftakt des G-7-Gipfels bei Weißwurst und alkoholfreiem Weißbier seiner Freundschaft versicherte. Hier Barack Obama, der eher zu große Reden hält, Jovialität und Warmherzigkeit ausstrahlt, dort Angela Merkel, die rhetorisch zum Minimalismus neigt und Leidenschaft vor allem gegenüber Sachlichkeit aufbringt. Und doch scheinen die beiden wie füreinander gemacht. Insbesondere die Beteuerung Obamas, Deutschland und Amerika würden „eines der stärksten Bündnisse bilden, das die Welt je gekannt hat“, könnte helfen, den Verdacht zu entkräften, sein Land drifte gen Pazifik ab. Viel Interesse an Europa und der transatlantischen Wertegemeinschaft, die gemeinhin der „Westen“ genannt wird, hat Obama in seiner Amtszeit nicht aufgebracht. Die Reparaturarbeiten im eigenen Land, nach Weltwirtschaftskrise und Irakkrieg, plus sein Projekt der Gesundheitsreform ließen das offenbar nicht zu. Doch deutete sich bereits vor dem G-7-Gipfel eine kleine Wende an. Amerika und Europa entdecken einander gerade neu. In einer Welt, die von massiven Turbulenzen gekennzeichnet ist, sind stabile Beziehungen dieser Art eben essenziell. Dass sich die G 7 darüber einig sind, lässt hoffen.

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