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G8-Gipfel: Das Versprechen der "weisen Frau"

Den Worten sollen Taten folgen: Bundeskanzlerin Merkel hat dem Rocksänger Bono bei einem Treffen zugesichert, dass die wichtigsten Industrienationen der Welt sich beim G8-Gipfel für Afrika stark machen werden.

Berlin - Beim Gipfel Anfang Juni in Heiligendamm würden Fragen wie die Verbesserung des Investitionsklimas, die Förderung nachhaltiger Entwicklung sowie einer guten Regierungsführung in Afrika im Mittelpunkt der Diskussionen stehen, sagte ein Regierungssprecher in Berlin.

Bono, Sänger der irischen Band U2 und ein prominenter Fürsprecher Afrikas, sagte nach dem Treffen, Merkel sei in diesem Jahr in ihrer Funktion als G8-Präsidentin die weltweit wichtigste Stimme für die Armen: "Ich denke, sie ist bereit, für die Ärmsten der Welt zu kämpfen, solange sie dem deutschen Steuerzahler versichern kann, dass das Geld nicht an korrupte Diktatoren geht."

Er habe Merkel deutlich gemacht, dass Deutschland seine Zusagen in der Entwicklungshilfe erfüllen und als Vorbild vorangehen müsse: "Sie ist eine weise Frau. Sie versteht, dass wir in eine Glaubwürdigkeitskrise geraten, wenn wir diese Versprechen nicht einhalten", sagte Bono. Merkel habe auch betont, dass ihr die Bildung afrikanischer Mädchen und Frauen sowie der Kampf gegen Aids sehr am Herzen lägen.

Bono: Deutschland liegt hinter seinen Zusagen zurück

Die Kanzlerin würdigte das "große persönliche Engagement" Bonos in Entwicklungsfragen, insbesondere für Afrika. Der Musiker kritisierte, dass die G8-Länder ihre Zusagen zur Erhöhung der Entwicklungshilfe bisher nicht eingelöst hätten. 2005 hatten sie auf dem G8-Gipfel im schottischen Gleneagles beschlossen, bis 2010 die Entwicklungshilfe auf 50 Milliarden Dollar im Jahr zu verdoppeln. Die Hälfte davon sollte Afrika zu Gute kommen. Nach Angaben von Bonos Organisation Data liegt auch Deutschland hinter seinen Zusagen zurück.

Deutschland hat in diesem Jahr die G8-Präsidentschaft und richtet im Ostseebad Heiligendamm den Gipfel der Staats- und Regierungschefs aus. Der G8-Gruppe gehören die sieben führenden Industrieländer USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada und Italien sowie Russland an. (tso/dpa)

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